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Alina Weiermüller, Gründerin der „Black Student Union“ an der HU Berlin

© privat/privat

Studi am Start: Alina Weiermüller: Ein „Safe Space“ für Schwarze Studierende an der HU

Die Black Student Union ist eine unabhängige Gruppe, die sich für die Interessen Schwarzer Studierender einsetzt. Alina Weiermüller ist Mitgründerin.

Es sind die Tage, nachdem George Floyd getötet wurde. Kurz danach kommen die Angehörigen des Instituts für Anglistik und Amerikanistik der Humboldt-Universität zusammen. Man will sich mit Diskriminierung und Rassismus auseinandersetzen – auch im universitären Kontext.

Eine der Mitorganisierenden damals im Sommer 2020: Alina Weiermüller. Die 30-Jährige studiert Amerikanistik im Master. Während des Meetings wird der Wunsch nach einem Ort geäußert, an dem Schwarze Studierende sich innerhalb der Universität zusammenfinden können, um sich auszutauschen und sich gemeinsam gegen Missstände zu organisieren.

„Nach dem Meeting habe ich gedacht: Okay, von woanders kommt es nicht, also mache ich es jetzt selbst“, erinnert sich die Studentin zurück. Gesagt, getan: Wenig später gründen sie und ein Kommilitone die „Black Student Union“, die Schwarze Hochschulgruppe an der Humboldt-Universität. Seitdem ist die Gruppe gewachsen. Ausschließlich Schwarze Menschen dürfen mitmachen. Das hat auch einen Grund: „Die Gruppe soll einen Safe Space darstellen“, sagt Weiermüller. Das Ziel sei es, „die Erfahrungen Schwarzer Studierender an der Universität zu verbessern“.

Am Institut für Anglistik und Amerikanistik hat die Gruppe inzwischen einen Guide für diskriminierungssensible Sprache entwickelt, der auch in den Kursen berücksichtigt werde. Darüber hinaus haben die Mitglieder einen Lesezirkel gegründet, organisieren regelmäßige Zusammenkünfte. Für Erstsemestler:innen bietet die Gruppe Mentor:innen-Partnerschaften an.

Für Alina Weiermüller ist die Arbeit in der Gruppe „anstrengend und gleichzeitig sehr empowernd. Es ist ein schönes Gefühl, in der Gruppe, mit Leuten zusammenzuarbeiten, die dasselbe Ziel haben, die ähnliches erlebt haben“, sagt die Berlinerin. Und doch sei an den Universitäten noch vieles zu leisten: „Es fehlt es an vielen Instituten an Diversität in hierarchischen Positionen. Ich glaube, wenn sich da was ändert, würde das viel ausmachen.“

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