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Studie: Zahl der HIV-Infektionen in Deutschland steigt

Wie schon in den Vorjahren stieg auch 2008 die Zahl der HIV-Neudiagnosen in Deutschland an. Mehr als 63.000 Menschen sind infiziert.

Das Robert Koch-Institut in Berlin zählte 2806 nachgewiesene Neu-Ansteckungen mit dem Aids-Erreger, 32 mehr als ein Jahr zuvor. Die Wissenschaftler betonten, die Zahl sei nach wie vor hoch. Seit 2001 hat sie sich nahezu verdoppelt. Das Institut betonte auch, die Meldungen über HIV-Neudiagnosen spiegelten nicht unbedingt das Infektionsgeschehen wider, da lange Zeit vergehen könne, bis eine Ansteckung entdeckt wird.

Die Zahlen legen nahe, dass sich nach wie vor homosexuelle Männer nicht ausreichend vor HIV schützen. Von den Patienten, bei denen die Mediziner den Infektionsweg ermitteln konnten, waren knapp zwei Drittel Männer, die Sex mit Männern hatten. 17 Prozent hatten sich durch heterosexuellen Kontakt angesteckt. Die Übrigen kamen entweder aus Ländern mit vielen HIV-Infizierten (12 Prozent) oder zogen sich das Virus durch verunreinigte Drogenspritzen zu (5 Prozent).

Ende 2008 hatten in der Bundesrepublik etwa 63.500 Menschen das Virus im Blut, das die Immunschwächekrankheit Aids auslöst. Etwa 10.500 davon lebten zu dem Zeitpunkt mit der ausgebrochenen Krankheit, die nach wie vor unheilbar ist.

Während der neunziger Jahre schwankte die Zahl der jährlichen Neuinfektionen um etwa 2000. Dass sie danach stark anstieg, führen die Forscher auch darauf zurück, dass die Diagnosemethoden verbessert wurden und mehr Patienten HIV-Tests machen. (nal/dpa)

sba

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