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Die Harvard University ist eine der teuersten Unis in den USA.

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Teures Studium in den USA: US-Studierende haben 1,2 Billionen Dollar Schulden

In den USA haben Studierende inzwischen 1,2 Billionen Dollar Schulden. Das Thema spielt auch im Vorwahlkampf eine Rolle: Hillary Clinton will mehr staatliche Unterstützung für Studierende.

Studierende in den USA haben inzwischen 1,2 Billionen Dollar Schulden, umgerechnet knapp 1,1 Billionen Euro. Damit hat sich die Schuldenlast von Studierenden im Vergleich zum Vorjahr um fast 200 Milliarden Dollar erhöht. Binnen eines Jahrzehnts hat sich die Summe sogar verdreifacht, berichtet der „Economist“ in seiner jüngsten Ausgabe.

Grund sind die Studiengebühren

Grund sind die Studiengebühren, die in den vergangenen zehn Jahren dramatisch gestiegen sind. Zwar verlangsamt sich der Anstieg seit 2013, aber auch vom Studienjahr 2013/14 zum Studienjahr 2014/15 sind sie im Schnitt um 2,9 Prozent an staatlichen Hochschulen beziehungsweise 3,7 Prozent an Privatuniversitäten erhöht worden. Ein Studium an einer staatlichen Hochschule kostet inzwischen durchschnittlich 9139 Dollar im Jahr, wenn Studierende Bürger des betreffenden Bundesstaates sind. Für Nicht-Landeskinder sind es knapp 22 958 Dollar. Private Unis nehmen im Schnitt 31 231 Dollar. Die Zahlen gehen aus einer Studie der New Yorker Studienorganisation „College Board“ hervor (hier geht es zur gesamten Studie).

Allein das Wohnheim kann mehr als 10000 Dollar kosten

Zu den Gebühren kommen oft weitere Kosten. Allein für Wohnheim und Verpflegung muss ein Landeskind an einer staatlichen Uni 9804 Dollar draufzahlen. An einer privaten Uni kommen dafür mehr als 11 000 Dollar zusammen. Die Krankenversicherung, in den USA deutlich teurer als hierzulande, ist in den Beträgen noch gar nicht enthalten.

Zwar zahlen Studierende oft nicht den vollen Satz an Gebühren. Gleichwohl bleibt nach den Berechnungen des „College Board“ auch ein hoher Preis, wenn man Stipendien und Steuererlässe abzieht. An staatlichen Unis bleibt so von den mehr als 9000 Dollar „reinen“ Studiengebühren immerhin ein Drittel übrig, das wirklich gezahlt werden muss. An Privatunis erhalten Studierende im Schnitt 18 870 Dollar an Hilfen. Hier müssen Studierende also rund 23 000 Dollar im Jahr tatsächlich ausgeben, zählt man das Wohnheim dazu.

Hillary Clinton will Studierende unterstützen

Die hohe Verschuldung von Studierenden spielt inzwischen auch im Vorwahlkampf in den USA eine Rolle. Hillary Clinton, die sich bekanntermaßen für die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten bewirbt, hat bereits angekündigt, ein Programm über 350 Milliarden Dollar auflegen zu wollen, um die Kosten für Studierende zu senken. Clinton will vor allem Landeskinder an staatlichen Universitäten stärker unterstützen, damit diese möglichst gar keine Kredite mehr zur Finanzierung ihres Studiums aufnehmen müssen. Absolventen sollen Hilfen bekommen, damit sie ihre Schulden schneller als bisher begleichen können.

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