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Alexander S. Kekulé.

© J. Peyer

Themenschwerpunkt zu Fukushima: Die tägliche Dosis

Alexander S. Kekulé ist Direktor des Instituts für Biologische Sicherheitsforschung in Halle und Mitglied der Schutzkommission beim Bundesinnenministerium. Für Tagesspiegel.de gibt er täglich seine Einschätzung und Risikobewertung zu Informationen aus Fukushima ab.

Seit der Reaktorkatastrophe von Fukushima stehen bei mir die Telefon- und E-Mail-Leitungen nicht mehr still. Fachleute in aller Welt diskutieren aufgeregt, was in den Reaktoren "wirklich los ist" und warum man so widersprüchliche Informationen bekommt. Politiker, Manager und Journalisten fragen nach Risikobewertungen für Japan, Asien und den Rest der Welt. Und "ganz normale Menschen" wollen wissen, ob auch in Deutschland Gefahr droht oder ob sie schon mal Jodtabletten kaufen sollen.

Ich werde hier täglich den Versuch unternehmen, die Meldungen aus Fukushima wissenschaftlich einzuordnen und möglichst nüchtern zu kommentieren. Einfach wird das nicht, denn die veröffentlichten Zahlen und Fakten sind oft widersprüchlich oder sogar offensichtlich falsch.

Mit der Kernenergie und anderen globalen Risiken befasse ich mich beruflich seit etwa 15 Jahren, gelegentlich habe ich auch in meiner Kolumne "Was Wissen schafft" über kerntechnische Unfälle berichtet. Für dieses Dossier hole ich natürlich auch den Rat anderer Fachleute ein. Angesichts der komplizierten und undurchsichtigen Lage in Fukushima sind meine Bewertungen bitte trotzdem nur als "beste Näherung" zu verstehen und nicht als der Weisheit letzter Schluss.

Fundierte Diskussionsbeiträge sind deshalb sehr willkommen. Allerdings möchte ich darum bitten, nur fachlich und themenbezogen zu diskutieren. Die politische Auseinandersetzung soll hier bewusst außen vor bleiben, dafür gibt es zahlreiche andere Foren - zum Beispiel auf der Meinungsseite bei Tagesspiegel Online. Auch fachliche Fragen werde ich natürlich gerne beantworten, soweit ich dazu in der Lage bin. Die allgemeinen Regeln für das Verfassen von Kommentaren stehen hier.

Die Vorgeschichte seit dem Erdbeben am 11. März 2011 und die technischen Grundlagen kann ich aus Zeitgründen nicht noch einmal vollständig aufarbeiten, wofür ich um Nachsicht bitte. Zu diesen Themen gibt es inzwischen viele gute Websites, eine Liste mit Empfehlungen folgt in Kürze. Ich werde aber versuchen, bei den aktuellen Kommentaren jeweils auch kurz auf die Vorgeschichte und technischen Hintergründe einzugehen.

Bleibt uns allen zu hoffen, dass dieses Dossier zum Fukushima-Unfall nicht allzu lange vonnöten sein wird…

ZUR PERSON
Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Alexander S. Kekulé (52) ist Direktor des Instituts für Biologische Sicherheitsforschung in Halle, Professor für Medizinische Mikrobiologie und Mitglied der Schutzkommission beim Bundesministerium des Innern. Hier veröffentlicht er ausschließlich seine persönliche Meinung.

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