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Reaktionen: Torte an der HU, Trauer an der TU

In der TU Berlin war die Party vorbei, bevor sie angefangen hatte. Alles war vorbereitet für einen festlichen Nachmittag – Stehtische mit weißem Damast und Deko-Pflänzchen, prickelnder Sekt, selbst ein paar frühlingshafte Sonnenstrahlen fanden ihren Weg in den großen Lichthof der Universität.

In der TU Berlin war die Party vorbei, bevor sie angefangen hatte. Alles war vorbereitet für einen festlichen Nachmittag – Stehtische mit weißem Damast und Deko-Pflänzchen, prickelnder Sekt, selbst ein paar frühlingshafte Sonnenstrahlen fanden ihren Weg in den großen Lichthof der Universität. Während die Gäste noch eintrudelten, um das Ergebnis der DFG-Pressekonferenz im Livestream gemeinsam auf großer Leinwand zu verfolgen, kamen TU-Präsident Jörg Steinbach und Pressesprecherin Stefanie Terp bereits mit dem unheilvollen Blatt Papier aus ihrem Büro. Elektronisch war es vorab im Präsidium eingegangen. „Das ist eine glatte Niete“, seufzte der sichtlich enttäuschte Steinbach spontan: Kein einziges Projekt der TU schaffte es in die Endrunde der Exzellenzinitiative.

Zum Sekt griff man trotzdem, jetzt erst recht, und beugte sich in kleinen Grüppchen über die flugs kopierte Liste mit den erfolgreichen Universitäten. In einer kurzen Ansprache gratulierte Steinbach den Schwesterunis FU und HU, gab aber zu Bedenken, dass auch diese enttäuscht sein dürften über die geringe Ausbeute. Das Aus für die TU sei ihm völlig unverständlich, so Steinbach, „aber das müssen wir jetzt aushalten. Wir stehen auf, haken uns unter, und machen das Beste draus“. Während die für die eingereichten Anträge verantwortlichen Wissenschaftler gleichsam in Schockstarre verfielen und sich spontan nicht äußern wollten, versuchte ihr Oberhaupt, die Niederlage sportlich zu nehmen: Jedenfalls bleibe ihm jetzt mancher Aufwand erspart, scherzte Steinbach und nahm noch einen Schluck Sekt.

An der Humboldt-Universität huscht die Leiterin des Präsidialbereichs mit einem Stück Torte über den Flur, als die Ergebnisse bekannt werden. Doch die Torte gibt es nicht extra wegen des Erfolgs der HU, erklärt die Leiterin: Vielmehr wird im Präsidium öfter Kuchen gegessen. Überhaupt feiert die HU den Einzug ins Finale nicht lautstark. Aber die Zuversicht steigt: „Das Konzept ist inhaltlich viel fundierter als beim letzten Mal“, sagt der Jurist Hans-Peter Schwintowski. Der Philosoph Thomas Schmidt ruft alle auf, jetzt weiterzuarbeiten.

An der FU sind zur Entscheidung etwa 50 Uniangehörige ins Präsidium gekommen: Wissenschaftler sowie Mitarbeiter der Verwaltung. Sie wollen gemeinsam im Internet die Bekanntgabe der Ergebnisse verfolgen. Doch die große Leinwand bleibt weiß.  Stattdessen verkündet Präsident Alt das Abschneiden der Uni. Als er mitteilt, dass lediglich ein Cluster und zwei Graduiertenschulen eine Runde weiter sind, herrschte zunächst betretene Stille. Dann wird doch noch mit Sekt angestoßen. Aber bereits nach einer halben Stunde hat sich die Gruppe weitgehend aufgelöst. (als/gap/nez)

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