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Zinsfrei: Saarland macht Studienkredite billiger

Studierende im Saarland, die einen Kredit für ihre Studiengebühren aufnehmen müssen, brauchen dafür künftig keine Zinsen mehr zu zahlen.

Ab dem kommenden Wintersemester übernehme das Land die Zinsen, kündigte jetzt Ministerpräsident Peter Müller (CDU) an. Studierende, die bereits ein Gebührendarlehen aufgenommen haben, bekommen die Zinsen rückwirkend erstattet und müssen ebenfalls in Zukunft keine zahlen.

Im Saarland müssen Studierende seit dem Winter 2007 Gebühren in Höhe von 500 Euro pro Semester zahlen. In den ersten beiden Semestern zahlen Studenten einen Satz von 300 Euro. Der Kredit, den das Land dafür anbietet, muss in der Regel zwei Jahr nach Ende des Studiums zurückgezahlt werden. Das Saarland ist eines von sechs Bundesländern, wo die Hochschulen inzwischen Studiengebühren verlangen.

Müller begründete die Entscheidung damit, dass bisher nur relativ wenige Studierende ein Darlehen aufgenommen hätten. Lediglich 570 der insgesamt rund 15 000 Studenten, die Gebühren zahlen müssen, hätten dafür ein Darlehen aufgenommen. Mit ein Grund dafür sei „sehr wahrscheinlich die Sorge vor steigenden Zinsen“. Der Zinssatz für das saarländische Gebührendarlehen liegt derzeit bei 6,92 Prozent.

Tatsächlich nehmen auch in den meisten anderen Bundesländern Studierende selten die Kreditprogramme in Anspruch, die zum Bezahlen der Studiengebühren aufgelegt wurden. Auch den allgemeinen Studienkredit der KfW-Bankengruppe haben bislang vergleichsweise wenige Studenten aufgenommen. Die Zinssätze waren bei den Darlehen zwischenzeitlich teilweise kräftig gestiegen.

Das Land werde für die Übernahme der Zinsen zwischen 300 000 Euro im Jahr 2009 und 2,5 Millionen Euro in Jahr 2014 zahlen müssen, sagte Müller. Für die Hochschulen ändere sich nichts: Sie würden wie bisher die Studiengebühren Semester für Semester erhalten. Die saarländischen Hochschulen haben seit der Einführung der Gebühren über 18 Millionen Euro von den Studierenden eingenommen.

Mit der Neuregelung ist das Saarland nach Hamburg das zweite Bundesland, das die Bedingungen bei den Studiengebühren erleichtert hat. In Hamburg brauchen Studenten die Gebühren jetzt erst nach dem Abschluss des Studiums zu zahlen. Hessen hat die Studiengebühren im letzten Jahr sogar wieder ganz abgeschafft. tiw

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