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Brandenburg: 17-Jähriger gestand Mord an Cottbuser Schülerin Haftbefehl gegen jugendlichen Tatverdächtigen erlassen

Er traf sein Opfer bei der Walpurgisnachtfeier

Cottbus. Nach vier Tagen ist der Mord an der 17jährigen Schülerin Kathrin H. aus Cottbus geklärt: Ein gleichaltriger Schüler gestand die Tat. Gegen ihn wurde am Sonntag Haftbefehl erlassen. Er sei „weitgehend geständig“, teilte die Mordkommission in Cottbus gestern mit. Unter Tatverdacht war er bereits am Sonnabend festgenommen worden. Zum Motiv für die Bluttat habe er sich bisher nicht geäußert, sagte die Sprecherin der Mordkommission, Kati Prajs, gestern.

Eine Spaziergängerin fand, wie berichtet, am 1. Mai die Leiche der 17-jährigen Kathrin H. im Gebüsch eines Spielplatzes im Cottbuser Neubaugebiet Schmellwitz. Sie war wenige Stunden zuvor dort ermordet worden. Der Täter hatte die Jugendliche offenbar brutal geprügelt und sie dann erdrosselt. Ihr Kopf zeigte Spuren heftiger Schläge. Möglicherweise hatte die Tat einen sexuellen Hintergrund. Die Leiche sei teilweise entkleidet gewesen, Spermaspuren wurden jedoch nicht gefunden, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Die Polizei fahndete mit einer aus 30 Beamten bestehenden Sonderkommission nach dem Täter.

Kathrin H. hatte sich am Mittwochabend von ihren Eltern verabschiedet und war mit Freundinnen zu einem Jugendclub gegangen, um beim Hexenfeuer die Walpurgisnacht zu feiern. Am frühen Morgen, gegen 3 Uhr verließ die 17-Jährige mit ihren Freundinnen das Fest, dabei begleiteten sie auch zwei Jungs – einer von ihnen war der spätere Mörder von Kathrin. Kurze Zeit darauf verabschiedeten sich die Freundinnen, Kathrin zog mit den beiden jungen Männern weiter. Was danach geschah, liegt noch weitgehend im Dunkeln. Die Polizei gibt „aus ermittlungstaktischen Gründen“ derzeit keine weiteren Details bekannt. Sicher ist aber, dass der mutmaßliche Mörder kein Mitschüler von Kathrin H. ist. Sie besuchte die 3. Gesamtschule in Cottbus, der verhaftete Verdächtige gehe auf eine Schule in einem anderen Stadtteil, hieß es gestern.

Die Ermittler gehen davon aus, dass sich Täter und Opfer nicht erst während der Walpurgisnacht kennen lernten. Woher und wie lange sie sich kannten, das versucht die Mordkommission derzeit noch herauszufinden. Der verdächtige Jugendliche hat sich dazu bisher offenbar nicht geäußert. Auf seine Spur kam die Mordkommission, indem sie den Weg von Kathrin H. in der Nacht zum 1. Mai rekonstruierte und jeden befragte, der zu diesem Zeitpunkt Kontakt mit ihr gehabt haben konnte.

Die junge Frau hatte mit ihrem Mörder verzweifelt um ihr Leben gekämpft. Anwohner sagten der Polizei, sie hätten in den Morgenstunden des 1. Mai Lärm und laute Rufe aus Richtung des Spielplatzes gehört. Aber sie reagierten nicht. Sie waren Lärm gewöhnt und dachten sich nichts dabei: Nachts habe es öfter mal Krach auf dem Spielplatz gegeben, sagten sie.weso

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