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Babymord: Gutachter: Eltern sind schuldfähig

Die Eltern des verhungerten Säuglings Florian sind psychiatrischen Gutachten zufolge schuldfähig. Zwar soll die Mutter heute an schweren Depressionen leiden. Weiterhin unklar ist aber, ob sie auch vor dem Tod ihres Sohnes daran gelitten hatte. Ein Experte empfiehlt, die 20-Jährige nach Jugendstrafrecht zu verurteilen.

Die Mutter des verhungerten Säuglings aus Frankfurt (Oder) leidet nach Auffassung eines Experten unter schweren Depressionen. Die junge Frau weise gegenwärtig Symptome einer klinisch relevanten schwerwiegenden Depression auf, sagte ein psychiatrischer Gutachter am Montag vor dem Landgericht Frankfurt. Dort muss sich seit Ende Juni neben der 20-jährigen Mutter auch der 21 Jahre alte Vater verantworten. Die Anklage wirft den Eltern Mord vor.

Sie sollen ihrem am 24. August 2007 geborenen Sohn aus Faulheit immer weniger zu essen gegeben haben, so dass der Junge verhungerte und verdurstete. Der Notarzt konnte am 13. Februar nur noch den Tod des knapp sechs Monate alten Babys feststellen. Die Eltern sitzen seit Februar in Untersuchungshaft. Ein Urteil soll voraussichtlich am Freitag (15. August) verkündet werden.

Am Montag gab ein Gutachter Auskunft über die Schuldfähigkeit der Angeklagten. Dabei blieb offen, ob die Mutter auch zur Tatzeit psychische Probleme hatte. Der Gutachter betonte, es obliege der Kammer einzuschätzen, ob die Frau voll schuldfähig sei. Im Falle des Vaters sieht er keine Merkmale einer eingeschränkten Schuldfähigkeit. Der Prozess wird am Mittwoch fortgesetzt. Dann werden voraussichtlich die Plädoyers gehört. (nal/ddp)

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