zum Hauptinhalt
Mit Wintergarten. Der Haupteingang des neuen Baumarkts am Ku'damm. Wegen der spiegelnden Scheiben ist das Innere auf diesem Bild nicht zu sehen.

© Cay Dobberke

Stadtentwicklung in der Berliner City West: Baumarkt am Boulevard

Kann ein Baumarkt als „grünes Entrée“ des Kurfürstendamms fungieren? Die Bauhaus-Kette hat diesen Anspruch, sie eröffnet am Freitag eine große Filiale auf dem ehemaligen Güterbahnhof Halensee. Nach langem Streit um andere dortige Projekte begrüßen Bezirkspolitiker die Ansiedlung.

80 Meter lang und rund 14 Meter hoch ist die Fassade des Neubaus am westlichen Ende des Kurfürstendamms, zwischen der Stadtautobahn und dem S-Bahnhof Halensee. Dort öffnet „Bauhaus“ am Freitag um 7 Uhr einen Bau- und Einrichtungsmarkt mit 18 700 Quadratmetern Verkaufsfläche, 140 Mitarbeitern und sechs Azubis.

Die rund 35 Millionen Euro teure Filiale ist eine der größten der Kette in Berlin, die Ausmaße entsprechen ungefähr den Standorten in Spandau und an der Alboinstraße in Schöneberg.

Platz nehmen zwischen Palmen. Im schmalen Vorbau betreibt die Bäckerei Steinecke ein Café.

© Cay Dobberke

Am Ku'damm gibt es als Besonderheit einen vorgelagerten Wintergarten mit Bäckerei-Café und großen Pflanzen. So will Bauhaus der Lage am Boulevard gerecht werden (der an dieser Stelle allerdings bisher ein Schattendasein führt).

Die seitlichen Betonfassaden sind mit silbernen Aluminium-Kassetten verkleidet, in denen Dämmungen gegen Bahn- und Straßenlärm stecken. Ansonsten gleichen die Verkaufshalle und die dahinter gebaute „Drive In“-Abholstation für Autofahrer weitgehend anderen Bauhaus-Märkten.

Der Charlottenburg-Wilmersdorfer Bürgermeister Reinhard Naumann (SPD) lobte am Donnerstag bei der Eröffnungsfeier mit Ehrengästen die „architektonisch ansprechende Lösung für die Schließung der Baulücke“. Dazu hätten „intensive Diskussionen“ in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) und die „enge Abstimmung“ mit dem Bezirksamt geführt.

Verkehrsgünstige Lage. Von der Stadtautobahn aus gelangen Fahrer über die Ausfahrt Kurfürstendamm zum Parkplatz am Hintereingang. Rechts: der Bahnsteig des S-Bahnhofs Halensee.

© Cay Dobberke

Es gab einen Architektenwettbewerb, den das Berliner Büro Müller & Reimann gewann. Naumann erinnerte daran, dass dieses auch den Neubau des Außenministeriums in Mitte entworfen hat.

Um das insgesamt 42 000 Quadratmeter große Gelände war lange gestritten worden – vor allem, als die Möbelkette Lutz-Neubert drei Möbelhäuser geplant hatte. Anwohner und Händler aus der Westfälischen Straße protestierten.

Außerdem wollten Handwerks-, Lager- und Kfz-Betriebe auf dem Areal nicht weichen. Später zogen die meisten auf dessen südlichen Teil um und rückten enger zusammen.

Bisher hatten sich die vielen Bauvorhaben rund um den Ku'damm auf dessen Umgebung im mittleren und östlichen Bereich konzentriert – darunter der Zoofenster-Turm mit dem Hotel Waldorf-Astoria, das laufende Hochhausprojekt „Upper West“ am Breitscheidplatz, die Wiedereröffnung des Kinos Zoo-Palastes, die bald abgeschlossene Modernisierung des Bikini-Hauses oder der Umbau des Baudenkmals Haus Cumberland für Wohnungen und Läden.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false