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Bei der Fußball-Landesmeisterschaft der Berliner Werkstätten für Menschen mit Behinderung konnten sich die Gastgeber den Titel sichern.

© Daniel Goldstein

Kolumne „Im Zeichen des Bären“: Die Special Nationalelf mit inklusiver Expertise kommt aus Berlin

Die Berliner Werkstätten für Menschen mit Behinderung beschäftigen 2000 Mitarbeiter und stellen das Deutschland-Team für die Special Olympics in Berlin.

Eine Kolumne von Thomas Loy

Diesen wichtigen Termin haben Sie schon mal verpasst: Am 11. Mai war „großer Tag der offenen Tür“ in den Berliner Werkstätten für Menschen mit Behinderung am Westhafen (BWB – nicht zu verwechseln mit den Berliner Wasserbetrieben, die ebenfalls BWB kürzeln).

Am 11. Mai hätten Sie lernen können, dass die BWB Kantinen betreiben, in denen 200.000 Essensportionen pro Jahr zubereitet und ausgegeben werden. Mitarbeiter der BWB arbeiten aber nicht nur als Köche und Servicekräfte in den eigenen Kantinen, sondern auch außerhalb der Werkstätten in Hotels und Senioreneinrichtungen.

Verpasst haben Sie wahrscheinlich auch, dass die Mannschaft der BWB wieder Berliner Meister geworden ist, beim zehnten Fußballturnier der Berliner Werkstätten. In diesem Jahr waren 13 Teams am Start. Das von Ü60-Mitspieler Micky Kürten trainierte Team ist auch amtierender Deutscher Meister und tritt bei den Weltspielen der Special Olympics in Berlin (17. bis 25. Juni, hier die offizielle Webseite) als Deutsche Nationalmannschaft an.

In der Kolumne „Im Zeichen des Bären“ stellen wir Berlins landeseigene Unternehmen vor.

© Tagesspiegel

Insgesamt betreiben die Werkstätten zwölf Standorte in Berlin, in denen mehr als 2000 Menschen arbeiten. Was die alles produzieren, lässt sich in dieser kurzen Kolumne gar nicht überblicken, es reicht von Fahrzeugpflege und Metallbearbeitung über Gemüseanbau und Landschaftsbau bis zu Lager und Logistik. Wichtige Prinzipien in den Werkstätten: „Alle werden gleich bezahlt“; „Wir nehmen Rück-Sicht auf die Behinderungen“; „Wir sehen, was jeder kann“; „Fehler sind erlaubt.“

Insgesamt arbeiten in den Berliner Werkstätten für Menschen mit Behinderung bei allen Trägern rund 10.000 Menschen, nur ganz wenige von Ihnen wechseln aus diesem geschützten Bereich auf den allgemeinen Arbeitsmarkt. Diese Schnittstelle will die Landesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten durchlässiger machen, denn Inklusion bedeutet natürlich, dass es eine Trennung zwischen Arbeitsstätten für Behinderte und Nichtbehinderte gar nicht geben sollte.

Sie haben Glück: In den landeseigenen Werkstätten finden laufend Tage der offenen Tür statt, die nächsten sind am 28. Juni im Beschäftigungs- und Förderbereich der BWB Steglitz in der Beethovenstraße 28 (10 bis 12 Uhr) und am 23. September in der BWB-Ost und -Wolfener Straße.

Die Kolumne „Im Zeichen des Bären“ stellt die landeseigenen Betriebe Berlins vor und erscheint regelmäßig auf den Seiten der Berliner Wirtschaft.

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