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Die Zentrale des Immobilienkonzerns Vonovia hat 2021 die Deutsche Wohnen aus Berlin geschluckt.

© dpa/Bernd Thissen

Immobilien-Riese Vonovia: 357 Millionen-Deal mit Berliner Wohnungen

Vonovia verkauft 1200 Neubauwohnungen in Berlin an einen Investmentfonds. Wo sie liegen ist unklar, aber für Vonovias Jahresbilanz spielt der Deal eine wichtige Rolle.

Das Immobilienunternehmen Vonovia verkauft 1200 Neubauwohnungen in Berlin an den international tätigen Investementfonds CBRE. Das teilte der Dax-Konzern am Freitag in Bochum mit. Demnach haben die verkauften Wohnungen eine Fläche von insgesamt 91.275 Quadratmeter. Mit 357 Millionen Euro liegt der Preis vier Prozent unter dem Buchwert. In welchen Stadtteilen die Wohnungen liegen und ob sie bereits fertig gebaut seien, konnte ein Vonovia-Sprecher auf Anfrage nicht sagen.

Ein ähnlichen sogenannten Portfolio-Deal hatte Vonovia bereits im April mit CBRE vollzogen, damals in Höhe von 560 Millionen Euro. Parallel zum aktuellen Deal mit CBRE hat Vonovia nun außerdem den Finanzinvestor Apollo zu 30 Prozent an 31.000 Wohnungen in Kiel, Bremen und Lübeck beteiligt und erhält dafür eine Milliarde Euro. Vonovia behält eine Rückkaufoption, Apollo wird bei den Dividenden begünstigt. Auch mit Apollo hatte es bereits einen ähnlichen Deal gegeben, in Süddeutschland. Weitere solcher Joint Ventures beabsichtigt Vonovia aber laut dem Branchendienst „Thomas Daily“ nicht. Insgesamt hat das Unternehmen damit seit Jahresanfang Erlöse von rund 3,7 Milliarden Euro erzielt, indem es Wohnungen und Minderheitsanteile an Immobilienportfolios verkauft hat.

Anfang des Jahres musste das Unternehmen seine Immobilienbestände im Milliardenbereich abwerten. Mit den genannten Portfolio-Verkäufen will Vonovia nun Schulden abbauen. Der für die Bilanz wichtige Wert Loan to Value (LTV), also der Verschuldungsgrad, sinkt mit den Deals auf 45 Prozent. Ein hoher LTV bedeutet für Kreditgeber ein höheres finanzielles Risiko, da im Falle eines Zahlungsausfalls weniger Eigenkapital vorhanden ist, das im Zweifel ausgezahlt werden könnte. Vonovia hat sich als Zielkorridor einen LTV von 40 bis 45 Prozent gesetzt. Damit befindet das Unternehmen sich weiterhin an der oberen Grenze dieses Spielraums. Gleich am Freitagmorgen nach Bekanntwerden des neuesten Deals stieg der Wert der Vonovia-Aktie aber um mehr als drei Prozent.

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