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Studie: Unternehmen geben Berlin Bestnoten

Berlin ist der beliebteste Wirtschaftsstandort Deutschlands. Die IBB-Studie lobt die Erfolge der Wirtschaftspolitik.

Berlin - Berlin ist der beliebteste Wirtschaftsstandort Deutschlands. Das ist das Ergebnis einer Umfrage, für die die Bundesagentur für Arbeit 16 000 Betriebe deutschlandweit befragen ließ. In Berlin waren die Unternehmen am zufriedensten mit den Rahmenbedingungen am Standort, teilte die Hauptstadt-Marketingagentur Berlin Partner mit, die die Ergebnisse am Freitag vorstellte.

Die Berliner Firmen schätzten vor allem Kundennähe, überregionale Verkehrsanbindung und die Attraktivität der Stadt für Arbeitskräfte. Rundum zufrieden sind sie trotzdem nicht: „Die schlechten Noten für Energie- und Wasserpreise, kommunale Steuern und Mieten zeigen, wo der Schuh drückt“, sagte René Gurka, Geschäftsführer von Berlin Partner.

Eine weitere Herausforderung für das Land sei aber auch die Beschaffung qualifizierter Arbeitskräfte, sagte Berlins Sozialsenatorin Heidi Knake-Werner (Die Linke). Sie appellierte an die Firmen, mehr in Ausbildung sowie Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen zu investieren.

Nach einer Studie der Investitionsbank Berlin (IBB) haben sich die Rahmenbedingungen für Unternehmen in Berlin in den vergangenen Jahren „wesentlich verbessert“. Die Autoren loben insbesondere die zielgenaue Ausrichtung der Wirtschaftspolitik auf bestimmte Branchen-Cluster (englisch für „Haufen“ oder „Bündel“). Gemeint sind Netzwerke von Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Hochschulen. Die Wachstumserfolge in Zukunftsbranchen wie Bio- und Medizintechnik, Medien sowie Verkehrstechnik und Optische Technologien zeigten, dass die Hauptstadt – auch im Vergleich zu anderen deutschen Großstädten wie München, Stuttgart oder Hamburg – „auf dem richtigen Weg ist“, konstatiert IBB-Experte Hartmut Mertens. Besonders überraschend sei die gute Entwicklung in der Biotechnologie gewesen, sagte er.

Über alle Zukunftsbranchen hinweg wuchs die Zahl der Unternehmen demnach zwischen 2002 und 2005 jährlich um 4,1 Prozent. Das war nach Angaben der IBB nicht nur deutlich mehr als im Bundesschnitt (plus ein Prozent), sondern lag auch über dem Durchschnitt anderer Großstädte (plus 2,2 Prozent).

Auch der Umsatz sei in diesem Zeitraum branchenübergreifend mit 7,8 Prozent stärker gewachsen als im Bundesgebiet (plus 3,7 Prozent) oder anderen Großstädten (5,7 Prozent).

Die Zahl der Beschäftigten hat sich im Vergleich zum Jahr 2000 dagegen aus statistischer Sicht kaum verändert. Damals wie heute sind nach Auskunft von IBB-Ökonom Mertens gut 156 000 Menschen in Berlin sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Tatsächlich liege die Zahl der Beschäftigten durch viele freie Mitarbeiter und Selbständige aber viel höher.

Bei allem Lob mahnt IBB-Experte Mertens aber auch zur Vorsicht. „Berlin muss seine Wachstumsfelder weiter pfleglich behandeln“, schreibt er. „Nur so können die knappen Mittel schnell, flexibel und konzentriert dort eingesetzt werden, wo sie überdurchschnittliche Wachstumseffekte versprechen.“ koh/pet

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