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Key Visual der Tage des Exils von Khaled Barakeh.

© Khaled Barakeh

Exiljournalismus: Zuflucht für Medienschaffende

Ein Überblick über Organisationen, die Exiljournalisten unterstützen.

Deutschland und Europa sind zu bevorzugten Zielländern von Journalistinnen und Journalisten geworden, die in ihren Heimatländern nicht mehr arbeiten können, verfolgt und bedrängt werden.

Der Begriff „Exiljournalist:in“ ist dabei durchaus schillernd: Nicht alle Betroffenen sind Journalisten im klassischen Sinne, auch Blogs und Postings in sozialen Medien können in autoritären Regimen zu Sanktionen und Gefährdung führen.

Und „Exil“ bedeutet ebenfalls Unterschiedliches: Manche möchten möglichst rasch zurückkehren und arbeiten aus der Ferne für Medien, die ins Heimatland ausstrahlen, andere richten sich auf einen dauerhaften Aufenthalt ein und suchen Anschluss an deutsche Medien.

Eine Reihe von Organisationen und Initiativen ist in Deutschland aktiv, um geflüchtete Journalist:innen zu unterstützen. Im Rahmen der „Tage des Exils“ werden sich einige dieser Projekte bei einem Netzwerktreffen für Exiljournalist:innen im Tagesspiegel-Haus vorstellen.

Dazu gehören neben den seit 1985 weltweit aktiven „Reportern ohne Grenzen“ auch junge Organisationen wie das „European Centre for Press and Media Freedom“ (ECPMF) in Leipzig, gegründet 2015, und der Gemeinschaftsfonds „JX-Fund“, der Gelder sammelt, um bedrohten Journalisten und Redaktionen die Weiterführung ihrer Arbeit von einem sicheren Ort aus zu ermöglichen.

Das ECPMF bietet ein „Journalists-in-Residence-Programm“ an, an dem bereits Medienschaffende unter anderem aus Afghanistan, Belarus, Türkei, Syrien, Äthiopien und Aserbaidschan teilgenommen haben. In einem Leipziger „safe house“ können sie sich von den Strapazen der Verfolgung erholen. Manche kehren nach drei bis sechs Monaten in ihre Heimatländer zurück.

Die Neuen deutschen Medienmacher:innen, ein Zusammenschluss von Journalist:innen mit und ohne internationale Geschichte, unterstützen geflüchtete Kolleg:innen mit einem Mentoringprogramm. In ihrem Projekt „Handbook Germany“, einer Informationsplattform für Neuzugewanderte in sieben Sprachen, arbeiten auch Exiljournalist:innen.

Die Körber-Stiftung in Hamburg, Mit-Initiatorin der „Tage des Exils“, organisiert regelmäßig Fachkonferenzen für Exiljournalist:innen. Das nächste „Exile Media Forum“ findet am 12. und 13. September in Hamburg statt, Interessierte können die Tagung im Live-Stream verfolgen (www.Koerber-stiftung.de).      

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