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Katharina Bauer überzeugte in Nimes mit Nervenstärke.

© imago images/Oryk Haist

Vorbereitungen für die Bogensport-WM in Berlin: Das deutsche Team ist auf dem richtigen Weg

Im Sommer wird die Weltmeisterschaft im Bogensport in Berlin stattfinden. Bis dahin ist noch etwas Zeit, dennoch laufen die Vorbereitungen beim DSB schon auf Hochtouren.

Es ist der Höhepunkt des Sportjahres aus Sicht des Deutschen Schützenbundes (DSB), die Bogensport-Weltmeisterschaft in Berlin. Bis es tatsächlich so weit ist (31. Juli bis 6. August), werden noch einige Monate vergehen. Dennoch dreht sich schon jetzt beim DSB alles um die WM und die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren.

„Wir haben die Saison Anfang Oktober 2022 gestartet und waren einmal monatlich in Trainingslagern in Belek, wo wir viel Zeit in die athletische Ausbildung und Schießtechnik investiert haben, flankiert von Stützpunkttraining in Berlin und München“, erklärt Bundestrainer Oliver Haidn. Vor kurzem ist ein solches Trainingslager in der Türkei zu Ende gegangen, Ende dieser Woche startet ein weiterer Lehrgang dort, „um das Programm fortzuführen, aber auch Nachwuchsathleten zu integrieren und zu fördern.“

Große Hoffnungen liegen dabei auf Michelle Kroppen, Katharina Bauer, Florian Unruh und Felix Wieser. Das Quartett ist ebenfalls voll im Training und war am letzten Wochenende beim Indoor World Series-Turnier in Nimes dabei. Bei dem Turnier im Süden Frankreichs, wo mit den beiden Bogentypen Recurve und Compound geschossen wurde, überzeugten vor allem die Frauen. Beste Schützin war dort Bauer, die Zweite wurde und sich nur der starken Italienerin Tatiana Andreoli geschlagen geben musste im Finale.

„Ich bin grundsätzlich natürlich erst einmal sehr zufrieden mit meiner Silbermedaille. Ich habe damit nicht gerechnet und war auch echt etwas nervöser als sonst, weil es der erste große Wettkampf seit Oktober war“, so die 27-Jährige. Ihre Teamkollegin Kroppen verpasste das Podest nur knapp und belegte Rang vier. Die Männer hingegen blieben hinter ihren Erwartungen zurück: Nach einer starken Qualifikation belegte Unruh nur Platz 17, Wieser erreichte Rang 49.

Wir hatten ein Super-Jahr 2022, aber eine WM ist natürlich eine ganz andere Nummer als eine EM.

Bundestrainer Oliver Haidn

Die nächste Gelegenheit, unter Wettkampfbedingungen zu trainieren, ergibt sich in Las Vegas. Das dortige Turnier Anfang Februar soll eine weitere wichtige Maßnahme auf dem Weg Richtung WM sein sagt Haidn. „Die brauchen jetzt die Wettkämpfe, weil die Technik stimmt. In Las Vegas ist so ein starkes Teilnehmerfeld, dass es ein guter Test ist, so früh in die Wettkampfsaison zu starten“, so Haidn.

Denn am Ende ist alles auf eine optimale WM-Vorbereitung ausgelegt. Neben den Medaillen geht es in Berlin auch um Quotenplätze für die Olympischen Sommerspiele in Paris 2024. Und das ist ein extrem anspruchsvolles Unterfangen, da bei der WM nur die drei erstplatzierten Teams sowie drei Einzelplätze (gilt jeweils für Frauen und Männer) vergeben werden. Dass es bei der kommenden WM erneut so gut läuft wie bei der letzten EM ist zwar das Ziel – vor einem Jahr gewannen die deutschen Athlet:innen in München sensationelle fünf Medaillen – Haidn und weiß aber um die Schwierigkeit dieser Aufgabe. Daher möchte er etwas Druck rausnehmen: „Wir hatten ein Super-Jahr 2022, aber eine WM ist natürlich eine ganz andere Nummer als eine EM.“

Bei der Organisation spielt die Außendarstellung eine wichtige Rolle

Am letzten Freitag begannen die Vorbereitungen dann auch schon im organisatorischen Bereich. Es kamen Vertreter:innen aller beteiligten Parteien, wie vom DSB, dem Landesverband Berlin-Brandenburg, dem Senat Berlin, dem Olympiapark Berlin und dem Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf zusammen. Themen waren die sportliche Wertigkeit der Veranstaltung, die allgemeinen Planungen rund um die WM mit Aufbauplänen für die Wettkämpfe auf dem Maifeld und für das Stadion auf dem Olympischen Platz. Außerdem wurde die Zusammenarbeit im Vorfeld und während der Veranstaltung sowie die Außendarstellung und Bewerbung der Weltmeisterschaft besprochen, die auch dem nationalen Bogensport einen weiteren Schub geben soll.

Denn sportlich gesehen ist der Bogensport hierzulande noch nicht wirklich populär. Sollten die deutschen Athletinnen allerdings ähnliche Ergebnisse bei der WM wie in Nîmes abliefern, ist es wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit, bis der Sport an Aufmerksamkeit gewinnt.

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