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Das „2A-Hostel“ am S-Bahnhof Neukölln.

© Imago/Steinach

„2A-Hostel“ am Bahnhof Neukölln: Bisherige Notunterkunft soll wieder für Touristen genutzt werden

Nach über drei Jahren müssen knapp 100 Wohnungslose ihre Zimmer verlassen. Auch eine Räumung steht im Raum. Plötzlich obdachlos würde aber niemand, sagt das Bezirksamt.

Seit Ende 2020 wird das direkt am S- und U-Bahnhof Neukölln gelegene „2A-Hostel“ als Notunterkunft für wohnungslose Menschen genutzt. Damals blieben die Tourist:innen aufgrund der Corona-Pandemie weitgehend aus. Gleichzeitig wurden und werden berlinweit immer mehr Schlafplätze benötigt für Menschen, denen die Obdachlosigkeit droht.

Mittlerweile kehren die Tourist:innen nach Berlin zurück. Daher will der Eigentümer das Hostel wieder als solches nutzen – und setzt die aktuellen Bewohner:innen vor die Tür. Der „Berliner Zeitung“ gegenüber bestätigte der Eigentümer, dass die Unterkunft zum Monatsende geschlossen wird.

Demnach wurden die Bewohner:innen über Zettel informiert, dass sie ihre Zimmer zum 28. März räumen müssen. Für den Tagesspiegel war der Eigentümer nicht erreichbar.

Laut Bezirksamt wohnten zuletzt 97 Menschen in dem Hostel. Tatsächlich zuständig ist Neukölln nur für aktuell noch 16 der 97 Bewohner:innen: Diese werden vom Neuköllner Sozialamt betreut und sollen nun in anderen Unterkünften untergebracht werden.

Bewohner sollen in andere Unterkünfte verlegt werden

Für alle bis auf zwei sei bereits eine Lösung gefunden worden, sagte Sozialstadtrat Hannes Rehfeldt (CDU) dem Tagesspiegel am Dienstag. Für die übrigen Bewohner:innen sind Sozialämter anderer Bezirke zuständig.

Man könne davon ausgehen, dass für alle Bewohner:innen trotz der schwierigen Situation in Berlin eine Unterkunft gefunden würde, sagte Rehfeldt. Der Eigentümer des Hostels soll gerichtlich erstritten haben, dass das Gebäude zum 30. April komplett geräumt werden muss.

Laut Rehfeldt könne es vorkommen, dass einzelne Bewohner:innen das Angebot einer neuen Unterkunft nicht annehmen würden – dann könne es im Extremfall dazu kommen, dass sie polizeilich geräumt werden müssten. Angst davor, einfach auf die Straße gesetzt zu werden, müsse aber niemand haben, sagte Rehfeldt – auch wenn er verstehen könne, dass die Situation für die Bewohner:innen mit vielen Unsicherheiten verbunden sei.

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