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Im Zeitraum vom 28. Juli bis 31. Oktober 2023 wurde in Friedrichshain-Kreuzberg an der Admiralbrücke ein Modellprojekt zum stadtverträglichen Tourismus durchgeführt. Der City Tree Lärmomat soll Feiernde zur Ruhe mahnen und die Luft filtern.

© Corinna von Bodisco

Auswertung von Berliner „Lärmomat“: So viele Stunden war es 2023 an der Admiralbrücke zu laut

Luftfilter und Lärmmessgerät in einem. Nach dem Abbau des „Lärmomats“ im November nennt der Bezirk jetzt die Zahlen. Am lautesten war der Hochsommermonat August.

Drei Monate filterte der holzverkleidete Biofilter „Lärmomat“ an der Kreuzberger Admiralbrücke die Luft und ermahnte Feiernde mit einem roten Licht und Piktogrammen zur Ruhe. Anfang November wurde er abgebaut – jetzt liegt die Auswertung zur Lärmbelästigung vom Bezirksamt vor.

63
Stunden wurde im dreimonatigen Projektzeitraum der Lärmschwellenwert überschritten.

Insgesamt 63 Stunden wurde demnach im Projektzeitraum der Schwellenwert von 55 db(A) überschritten. Laut der Europäischen Umweltagentur entspricht der genannte Lärmrichtwert einer „hohen Lärmbelästigung“. Gemessen wurde jeweils nachts zwischen 22 und 4 Uhr. Wenn die 55 db(A) mehr als zehn Minuten andauerten, leuchtete das Licht dauerhaft – bis der Schwellenwert wieder unterschritten wurde.

In der Nacht zum Wochenende war es besonders laut

In den drei Monaten des Modellprojekts haben die Überschreitungen laut Bezirksamt deutlich abgenommen. Das mag allerdings auch daran liegen, dass sich im Sommer mehr Menschen draußen aufhalten und feiern. „27 Stunden entfielen auf den August, 23 Stunden auf den September und 13 Stunden auf den Oktober“, heißt es.

Die höchsten Überschreitungen seien in der Zeit zwischen 22 und 23 Uhr und an den Tagen Freitag und Samstag gemessen worden – also dann, wenn viele Menschen in Berlin feiern. Die längsten Lärmüberschreitungen dauerten jeweils mehr als drei Stunden und seien im September und Oktober an insgesamt vier Tagen festgestellt worden.

53
Lärmbeschwerden gingen von August bis Oktober bei der Polizei ein.

Insgesamt 53 Lärmbeschwerden hätten während des Projektzeitraums nach 22 Uhr die Polizei erreicht und eine das Ordnungsamt. Das Ordnungsamt arbeitet allerdings nachts nicht. Zweimal musste die Polizei wegen Lärmbeschwerden ausrücken – beide Male im Hochsommermonat August zwischen 3 und 3.30 Uhr.

Als Projektziel nennt das Bezirksamt eine Sensibilisierung und erhöhte Aufmerksamkeit für das Thema Lärm sowie eine detaillierte Datenerhebung. Außerdem wurde durch den Biofilter „Lärmomat“ die Umgebung gekühlt und die Luft gereinigt. Im November sprach die Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann (Grüne) von einer positiven Klimawirkung von 81 Bäumen.

Finanziert wurde der Lärmomat mit Mitteln aus dem Fonds für besondere touristische Projekte von der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe. Ob er im kommenden Sommer wieder aufgestellt wird, ist noch unklar.

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