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Brandenburg: Expo 2000: "Mr. Net" in Potsdam

Spaziergänger stehen in Potsdam fragend vor der Skulptur, Jogger geben ihr einen Klaps, Reiseführer erzählen den Touristen vom "Überbleibsel der Schlössernacht" und Jugendliche setzen sich einfach auf ihren Schoß. Die 2,50 Meter hohe Kunststofffigur lässt die Menschen vor dem Neuen Palais im Park Sanssouci ratlos zurück.

Spaziergänger stehen in Potsdam fragend vor der Skulptur, Jogger geben ihr einen Klaps, Reiseführer erzählen den Touristen vom "Überbleibsel der Schlössernacht" und Jugendliche setzen sich einfach auf ihren Schoß. Die 2,50 Meter hohe Kunststofffigur lässt die Menschen vor dem Neuen Palais im Park Sanssouci ratlos zurück. Keine Hinweisschilder geben Auskunft. Nur der kleine Schriftzug am Sockel www.kulturland2000.com verrät wenigstens einen Anhaltspunkt. Die Internetseite hilft zwar nicht viel weiter, doch ein Anruf unter einer angegebenen Nmmer bringt endlich die Erleuchtung: "Das hat etwas mit der Expo zu tun", heißt es vielsagend.

Stefan von Senger und Etterlin, Expo-Beauftragter des Landes, erklärt die Figur als "Mr. Net". Sie solle die Aufmerksamkeit für die Weltausstellung erhöhen und für die Projekte in Brandenburg werben. Das Kunstwerk habe der spanische Bildhauer Jaume Plensa geschaffen. Ursprünglich sollte das Werk aus Glas sein. Doch da die Firma in Glashütte ging Pleite, deshalb wurde "Mr. Net" aus Plexiglas gefertigt - in Spanien.

Nach Sonnenuntergang leuchtet der Körper in verschiedenen Farben. Eine eingebaute Kamera und Lautsprecher werden sichtbar. Doch wie soll so eine leblose Figur Reklame für die Expo machen? Der Expo-Beauftragte des Landes spricht von einer "kleinen Schwierigkeit". An seiner jetzigen Stelle vor dem Neuen Palais stehe leider kein ISDN-Anschluss zur Verfügung. Dadurch sei die Verbindung mit dem Internet und die Zwiesprache mit dem Betrachter nicht möglich. Das solle an anderen Standorten nachgeholt werden. In der nächsten Woche solle "Mr. Net" vor das Potsdamer Filmmuseum ziehen. Angesichts der Kopf schüttelnden Schlossparkbesucher liegt der Verdacht fast nahe, dass mit Absicht jeglicher Hinweis auf die Expo vermieden wurde.

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