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Unbewohnbar. Zwei Häuser wurden komplett zerstört, zwei weitere schwer beschädigt.

© Andreas Klaer

Update

Groß Glienicke: Großbrand zerstört mehrere Häuser in Potsdam

Fast 100 Feuerwehrleute waren stundenlang im Einsatz - ein Feuer im Potsdamer Ortsteil Groß Glienicke hatte am Sonntag verheerende Folgen.

So einen Brand haben die Potsdamer Feuerwehrleute nur selten erlebt: "Das war einen nennenswerte Herausforderung", berichtet Einsatzleiter Christian Schulz. ein Brand, der gleich vier Einfamilienhäuser ganz oder teilweise zerstört - das sei eine "selten erlebte Dimension".

Zwei Häuser sind komplett ausgebrannt, zwei weitere schwer beschädigt, dazu kommen mehrere zerstörte Schuppen und Nebengebäude. Das ist die vorläufige Bilanz eine Großeinsatzes, wie ihn die Feuerwehren von Potsdam und den umliegenden Gemeinden nur selten erlebt haben. 95 Feuerwehrleute waren am Sonntagmorgen im Einsatz, sagt Einsatzleiter Schulz. Mit insgesamt 26 Fahrzeugen waren Berufsfeuerwehren und Freiwillige Feuerwehren aus Potsdam und Dallgow-Döberitz zu der Siedlung in einem bewaldeten Gebiet gekommen.

In der Forstallee im Potsdamer Ortseil Groß Glienicke war am Sonntagmorgen gegen 7 Uhr ein Brand ausgebrochen, der mehrere Häuser erfasst hat. Eines der vier betroffenen Gebäude war ein Haus aus Holz. Das ist auch der Grund, wieso die Flammen sich so schnell ausbreiteten, erklärt Schichtleiter Schulz. "Das hat sehr viel Wärme abgegeben und auch noch Gegenstände in 30 bis 40 Meter Nähe entzündet."

Mehrere Nebengebäude konnte die Feuerwehr mit Wasser vor den Flammen schützen. Zwei Stunden dauerte der Haupteinsatz, die Nachlöscharbeiten zogen sich aber bis zum Mittag hin.

Zerstört: Auch Stunden, nachdem die Feuerwehr den Brand unter Kontrolle hatte, rauchte es noch.
Zerstört: Auch Stunden, nachdem die Feuerwehr den Brand unter Kontrolle hatte, rauchte es noch.

© Werner van Bebber

Eine Person wurde mit Verletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert. Die Bewohner der betroffenen Gebäude kamen bei Freunden und Bekannten unter, teilte die Feuerwehr mit. Die Brandursache wird jetzt von der Polizei ermittelt. Die rückte am Mittag mit Spezialisten an. Ergebnisse der Kriminaltechniker werden frühestens am Montag erwartet, teilte eine Polizeisprecherin vor der Ruine im Wald mit. Offenbar hatte ein Mann gegen 7 Uhr in seinem Schuppen gewerkelt, erzählt sie, dann sei plötzlich der Strom ausgefallen, der Mann schaute nach - und bemerkte das Feuer. Dann ging alles ganz schnell. "Die Ursache kennen wir aber noch nicht." Die betroffenen Familien seien bei Verwandten und bei Freunden untergekommen.

Das Haus liegt im Nadelwald, das Feuer verbreitete sich schnell

Im Ort waren Anwohner am frühen Morgen aufgeschreckt. "Plötzlich waren überall Sirenen zu hören, dann donnerten die Löschzüge vorbei. Sechs, sieben, acht - mindestens", berichten Anwohner. "Die Feuerwehren kamen aus allen Nachbarorten." Schnell habe sich die Nachricht im Ort herumgesprochen, auch in Berlin-Kladow, das am Spandauer Ufer des Groß Glienicker Sees liegt. "Es stank überall, aus dem Wald war aufsteigender Qualm zu sehen." Das Grundstück, auf dem offenbar das Feuer ausgebrochen war, liegt an einem befestigten Schotterweg mitten im Nadelwald.

Mitten im Wald: Die Wohnsiedlung ist von Bäumen umgeben, ein weiteres Übergreifen des Feuers konnte aber verhindert werden.
Mitten im Wald: Die Wohnsiedlung ist von Bäumen umgeben, ein weiteres Übergreifen des Feuers konnte aber verhindert werden.

© Werner van bebber

Offenbar konnte das Feuer, das in einem Holzschuppen ausgebrochen sein soll, sich über die Bäume schnell weiterverbreiten. Vor den Trümmern der alten Datsche standen am Morgen viele Anwohner und Spaziergänger; auch zwei Rettungswagen waren vor Ort.

Viele neue Häuser sind Groß Glienicke entstanden

In Groß Glienicke sind in den vergangenen Jahren etliche neue Häuser entstanden. Siedlungen, Einfamilienhäuser, Villen. Viele Berliner sind hier raus kurz hinter den Berliner Stadtrand gezogen, in den Norden von Potsdam. Eine der Familien, die von dem Unglück betroffen ist, sei "ortsbekannt", berichten Anwohner. "Die Familie wohnt schon immer hier." Die Feuerwehr sei noch immer im Einsatz. (TSP)

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