zum Hauptinhalt

Berlin: Nächtlicher Einsatz mit blutigem Ende

Polizisten wegen Misshandlung eines Filmemachers vor Gericht

Die Würgemale am Hals des Zeugen seien ihnen „völlig unerklärlich“, beteuerten die Angeklagten. Der Zeuge dagegen sprach von einer „sadistischen Gewaltorgie“ und sagte, er sei bis heute eine „traumatisierte Person“. Die mutmaßlichen Täter sind Polizisten, 28 und 25 Jahre alt, und standen gestern im Prozess um Körperverletzung im Amt vor Gericht. Sie sollen den Filmemacher Levent Ö. grundlos gewürgt, geschlagen, gefesselt und mit voller Wucht aufs Straßenpflaster geworfen haben. Mit gebrochener Nase, Gehirnerschütterung sowie Prellungen und Hämatomen kam der 44-jährige Ö. ins Krankenhaus.

Ein Nachbar hatte sich in der Nacht zum 14. Mai 2000 über zu laute Musik aus der Wohnung von Ö. beschwert. Dort meinten die angerückten Beamten, Cannabispflanzen auf dem Fensterbrett entdeckt zu haben. Filmemacher Ö. wollte verhindern, dass sein Grün beschlagnahmt wird. Daran entzündete sich Streit, der auf der Straße fortgesetzt wurde. Ö. habe sie beleidigt, sagten die Angeklagten. Deshalb habe man beschlossen, ihn zur Alkoholkontrolle mitzunehmen. Da sei der Mann in Richtung eines Lokals gelaufen. „Weil wir mit Flucht rechneten, drehten wir ihm die Arme auf den Rücken“, sagte B. „Er wehrte sich weiter, deshalb sind wir alle drei zu Boden gestürzt.“ Ö. sei „frontal“ mit dem Gesicht aufs Pflaster gefallen. Zu Misshandlungen sei es nicht gekommen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false