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1. Mai: Mai-Krawalle: Mehr als 50 Anklagen

Sechs Wochen nach den schwersten Mai-Krawallen seit Jahren liegen nun mehr als 50 Anklagen vor. Zwei Schülern wird gar versuchter Mord vorgeworfen. Sie sollen einen Molotowcocktail geworfen haben.

Gegen zwei mutmaßliche Mai-Randalierer hat die Staatsanwaltschaft Anklage wegen versuchten Mordes und fahrlässiger Körperverletzung erhoben. Der 19-jährige Abiturient und der 17-jährige Schüler sollen am Abend des 1. Mai auf der Kottbusser Straße in Kreuzberg aus einer Menschenmenge heraus einen Molotowcocktail gegen Polizisten geworfen haben, sagte gestern Justizsprecher Martin Steltner. Sie hätten in Kauf genommen, dass Menschen durch Brandverletzungen getötet werden könnten.

Bei dem Angriff wurde eine unbeteiligte Passantin getroffen, deren Kleidung Feuer fing. Die Frau erlitt schwere Brandverletzungen. Die Schüler befinden sich seit der Tat in Untersuchungshaft. Auch gegen einen Bundespolizisten wurde Anklage erhoben. Der 24-jährige Raik L., der am Flughafen Frankfurt (Main) tätig war, soll privat in Kreuzberg gewesen sein und in der Adalbertstraße mindestens drei Pflastersteine auf Polizisten geworfen und dabei erhebliche Verletzungen in Kauf genommen haben. Dem vom Dienst suspendierten L. wird schwerer Landfriedensbruch und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen.

Sechs Wochen nach den schwersten Mai-Krawallen seit Jahren liegen damit mehr als 50 Anklagen vor. Bei den Ausschreitungen wurden 479 Polizisten verletzt. In Kreuzberg hatten sich Randalierer und Einsatzkräfte eine Straßenschlacht geliefert. Die Polizei hatte am Abend und in der Nacht des 1. Mai insgesamt 289 Personen festgenommen. An jenem Wochenende waren insgesamt 5700 Beamte aus Berlin und anderen Bundesländern im Einsatz. K.G.

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