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Update

Anschlag auf Polizisten: Ermittlungen wegen versuchten Totschlags

15 Beamte wurden bei einem Protestmarsch am Sonnabend verletzt. Zwei von ihnen sind noch immer in einer Klinik. Der Staatsschutz ermittelt nun wegen versuchten Totschlags.

Bei dem Protestmarsch gegen die Sparpolitik der Bundesregierung am Sonnabend sind laut Polizei 15 Polizisten durch einen offenbar selbst hergestellten Sprengsatz verletzt worden. „Durch die Wucht der Detonation eines noch unbekannten Sprengsatzes wurden zwei Polizisten im Alter von 36 und 47 Jahren schwer verletzt“, teilte das Polizeipräsidium mit. Sie mussten wegen Brandverletzungen in einer Klinik operiert werden und sollen zunächst dort bleiben. Die übrigen Beamten wurden ambulant behandelt.

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Die Einsatzkräfte wurden nach Angaben der Polizei aus einem Block linksradikaler, teils vermummter Demonstranten attackiert. Nach ersten Erkenntnissen soll es sich bei dem Sprengvorsatz um „keinen dieser einfachen Silvesterböller“ gehandelt haben. Im Verlauf des Einsatzes bei der Großdemonstration sind drei Personen vorläufig festgenommen worden, die im Verdacht standen, mit der Zündung des Sprengsatzes zu tun zu haben. Sie wurden aber wieder entlassen. Unter dem Motto „Die Krise heißt Kapitalismus – Banken und Konzerne sollen zahlen“ hatten sich in Berlin 20 000 Menschen an dem Protestmarsch beteiligt, in Stuttgart zeitgleich 15 000. Die meisten Teilnehmer waren Gewerkschafter sowie Anhänger der Linkspartei und des globalisierungskritischen Netzwerks Attac. Als der Berliner Aufzug die Torstraße in Mitte erreichte, wurden Polizisten zunächst mit Steinen und Flaschen beworfen. Im Tumult wurde auch der Sprengsatz geschleudert.

Möglicherweise seien in Deutschland nicht zugelassene, aus Polen stammende Feuerwerkskörper „aufgemotzt worden“, heißt es bei der Polizei. Der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamtes ermittelt wegen versuchten Totschlags. Sprengstoffspezialisten des Landeskriminalamtes wollen die Reste des Feuerwerkskörpers untersuchen. Der Berliner Vizechef der Gewerkschaft der Polizei, Michael Reinke, verurteilte die Eskalation als „Anschlag“. Damit erreiche „die Gewalt gegen die Polizei einen neuen Höhepunkt“, erklärte Reinke.

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