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Ruetli-Schueler im Kanzleramt

© ddp

Auszeichnung für Zivilcourage: "Solche Vorbilder braucht unser Land"

Mit diesen Worten ehrte Staatsministerin Maria Böhmer heute drei junge Männer im Kanzleramt: Mohamed, Kahlil und Walid. Nach dem brutalen Angriff auf eine TV-Journalistin in Berlin waren die drei Schüler der Frau zu Hilfe geeilt.

Familienangehörige und Freunde der drei jungen Retter waren heute ins Kanzleramt gekommen. Staatsministerin und Integrationsbeauftragte Maria Böhme (CDU) hatte die mutigen jungen Männer eingeladen, um sie für ihre Zivilcourage zu ehren: den 17-jährigen Mohamed und seine beiden Cousins Walid und Kahlil (beide 16).

Vergangene Woche hatten die drei Schüler aus dem Oberdeck eines BVG-Busses gesehen, wie am Reichpietschufer in Tiergarten eine Frau mit Messer und Elektroschocker brutal attackiert  wurde. Sie reagierten ohne zu zögern, stiegen an der nächsten Haltestelle aus dem Bus und rannten der Frau zu Hilfe.

Der Mann hatte bereits ein Messer gezückt – doch es gelang den Dreien, ihn in die Flucht zu schlagen. Das Opfer, eine 43-jährige TV-Moderatorin und Journalistin, kam mit Gesichtsverletzungen und einem Schock ins Krankenhaus.

Bundeskanzlerin Angela Merkel lässt Dank ausrichten

"Die drei jungen Männer haben etwas besonderes geleistet, Mut und Zivilcourage bewiesen und sich selbst dabei in Gefahr gebracht", sagte Böhmer heute im Bundeskanzleramt. Die drei haben vorbildlich gehandelt und genau "solche Vorbilder braucht unser Land", so Böhmer weiter.

Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel lässt ihren Gruß und Dank für diesen vorbildlichen Einsatz ausrichten. Als Geschenk erhalten die drei couragierten Männer einen Bildband, der  "Die Bundeskanzler und ihre Ämter" zeigt - handsigniert von der Bundeskanzlerin. Höflich und eher schüchtern nahmen die drei jungen Helden den Bildband dankend entgegen. "Wir müssen da helfen, das war uns sofort klar", sagte Walid. Zum Glück ginge es der Frau jetzt wieder besser, dass sei doch das Wichtigste, so Walid weiter. Als Helden fühlen sich die Drei jedoch nicht, denn es sei doch selbstverständlich Menschen in Not zu helfen, ganz egal welcher Hautfarbe, Haarfarbe oder Religion, fügte Kahlil hinzu.

Die drei jungen Männer sind Kinder aus Zuwandererfamilien palästinensischer Flüchtlinge, die aus dem Libanon nach Deutschland gekommen sind. "Für uns ist es selbstverständlich, dass geholfen wird", sagte eine der Mütter. Mohamed besucht derzeit das Oberstufenzentrum Verkehr, Walid und Kahlil die Rütli-Schule. Walid möchte später Kaufmann werden, Kalil Zahntechniker und Mohamed Bankkaufmann oder Polizist.

Täter noch nicht gefasst

Vom Täter fehlt bislang immer noch jede Spur. Auch das Motiv der Tat ist noch unklar. Aus ermittlungstaktischen Gründen dürfen noch keine Details zum genauen Tathergang preisgegeben werden. Auch die drei Jugendlichen dürfen keine Detailauskünfte geben.

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