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Berlin: Bundespolizisten wegen Raub und Misshandlung verhaftet

Zwei Bundespolizisten sollen gezielt Vietnamesen misshandelt und ausgeraubt haben. Gegen sie ermittelt jetzt die Staatsanwaltschaft. Die beiden Beamten im Alter von 42 und 27 Jahren haben die Taten eingeräumt. Sie sitzen seit Dienstag in Untersuchungshaft.

Von Fatina Keilani

Sieben Vietnamesen sollen von ihnen im vergangenen Dezember zunächst willkürlich kontrolliert, durchsucht und eingeschüchtert worden sein; außerdem wurde den Opfern gewaltsam Geld abgenommen, das die Beamten für sich selbst verbrauchten. Außerdem sollen sie die Sim-Karten in den Handys der Opfer zerstört haben. Einen der Zeugen sollen die Beamten anschließend mit ihrem Dienstfahrzeug ins Berliner Umland gefahren und dort an einem ihm unbekannten S-Bahnhof ausgesetzt haben.

Ein weiterer Fall spielte sich am 16. Februar in Prenzlauer Berg ab. Auch hier begann es mit einer „Kontrolle“; sodann gaukelten die Beamten dem Vietnamesen in ihrem Funkstreifenwagen vor, er habe sich wegen Vorlage falscher Ausweispapiere und wegen illegalen Aufenthalts strafbar gemacht und müsse dafür jetzt 500 Euro Strafe zahlen. Das Opfer übergab daraufhin die 300 Euro, die es bei sich hatte. Die Beamten sollen ihn dann mit der Bemerkung, er solle sich bei seiner Botschaft „ein Visum besorgen“, laufen lassen und sich das Geld geteilt haben.

Die Staatsanwaltschaft Berlin ermittelt wegen Betruges, räuberischer Erpressung, Freiheitsberaubung und Körperverletzung im Amt. Die beiden Beschuldigten sollen noch mehr ähnliche Taten begangen haben. Bei der Bundespolizei sind sie vom Dienst suspendiert; außerdem wurden Disziplinarverfahren eingeleitet.

Am 17. Februar gab es einen ähnlichen Vorfall, bei dem ein Vietnamese von zwei Berliner Beamten misshandelt worden sein soll. Anscheinend hatten Sie ihn am U-Bahnhof Parchimer Allee in Britz aufgelesen und von dort nach Schönefeld gebracht, wo sie ihn an einem Feldweg aussetzten.

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