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Die Polizei (Symbolbild).

© dpa

Berlin-Charlottenburg: Rabiater Schwarzfahrer verletzt drei Polizisten

Tritte gegen Kopf, Unterleib, Bauch und Knie: So setzte sich ein am U-Bahnhof Ernst-Reuter-Platz ertappter Schwarzfahrer am Donnerstag gegen Polizisten zur Wehr.

Es war eine größere Kontrollaktion der BVG: Am Donnerstagnachmittag ab 14.30 Uhr wurden auf dem U-Bahnhof Ernst-Reuter-Platz die Fahrscheine kontrolliert. Bis zum Ende der Aktion um 17 Uhr wurden 80 Schwarzfahrer aufgeschrieben - fast alle blieben ruhig. Ein 45-jähriger Mann und eine 40-jährige Frau aber legten sich mit den Kontrolleuren an - und ließen sich auch von der Polizei nicht einschüchtern. Durch Tritte des 45-Jährigen trugen drei Beamte leichte Verletzungen davon.

Schwarzfahrer wurde zweimal zu Boden gebracht

Zwei Kontrolleure hatten den 45-Jährigen ohne Fahrschein erwischt - seine Personalien wollte er aber nicht herausgeben. Auch als zwei Polizisten dazukamen, gab der Mann nicht nach. Anstatt seinen Ausweis zu zeigen, wollte er sich an den Polizisten vorbeischlängeln. Die Polizisten packten den Mann und hielten ihn fest. Er versuchte, sich aus ihrem Griff zu drehen. Als das nichts brachte, trat und schlug er nach Angaben der Polizei um sich. Den einen Polizisten traf er mehrfach in Bauch und Unterleib, den anderen am Knie.

Die Polizisten warfen den Mann zu Boden und legten ihm Handschellen an. Dann hoben sie den Gefesselten hoch - und der keilte sofort wieder aus. Also ging es zurück in den Bodenclinch. Dabei zog sich der 45-Jährige eine leichte Handverletzung zu.

Andere Schwarzfahrerin mischte sich ein

Erschwert wurde die Festnahme durch eine 40-Jährige, die ebenfalls beim Schwarzfahren erwischt worden war und nun ihrem Leidensgenossen zur Hilfe kam. In welcher Beziehung die Beiden standen - ob sie miteinander bekannt, vielleicht sogar verwandt waren oder sich noch nie gesehen hatten - konnte die Polizei am Freitag nicht sagen. Allerdings soll auch die 40-Jährige laut Polizei mehrfach versucht haben, "sich aktiv in das Handgemenge einzumischen." Sie ignorierte einen Platzverweis und wehrte sich solange gegen die Polizisten, bis auch sie festgenommen und in Handschellen aus dem Bahnhof geführt wurde.

Die 40-Jährige verhielt sich nun ruhig - der 45-Jährige hatte immer noch nicht genug: Auf dem Weg nach draußen zum Einsatzwagen trat er einem Kommissar gegen den Kopf. Er wurde zur Gefangenensammelstelle gebracht und einer Blutentnahme unterzogen. Nachdem Verfahren wegen Widerstands, Körperverletzung und Leistungserschleichung eingeleitet waren, durfte er gehen. Seine Helferin muss sich ebenfalls wegen Widerstands und Leistungserschleichung verantworten.

Die Beamten klagten über Schmerzen, setzten ihren Dienst aber fort. Nur der am Kopf Verletzte ließ sich ins Krankenhaus bringen, um sich behandeln zu lassen. Hinterher brachte auch er seinen Dienst zu Ende.

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