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Berlin-Gesundbrunnen: Festnahme nach Brandserie in Hochhaus

Zwölf Mal brannte es seit Dezember in einem Hochhaus in der Neuen Hochstraße. Nun hat die Polizei einen Bewohner als mutmaßlichen Brandstifter festgenommen - schon zum zweiten Mal.

Der 68-Jährige musste damals wieder laufen gelassen werden, weil die Beweise laut einem Polizeisprecher nicht für die Untersuchungshaft ausreichten. Das scheint sich geändert zu haben: Am Freitagnachmittag teilte die Polizei mit, dass der 68-Jährige erneut festgenommen wurde. Er steht unter dringendem Verdacht, ein Serienbrandstifter zu sein. Er soll in dem Neungeschosser in Gesundbrunnen seit Mitte Dezember 2013 insgesamt zwölf Brände gelegt haben. Zu Jahresbeginn kehrte für vier Wochen Ruhe ein, nach Angaben der Feuerwehr brannte es aber am Donnerstagabend erneut. Anscheinend hatte sich der mutmaßliche Brandstifter wieder sicher genug gefühlt, um erneut ans Werk zu gehen. Nach Auskunft der Polizei hatten die Beamten bereits vor der Festnahme einen Haftbefehl gegen den Verdächtigen erwirkt. Sein Motiv sei bisher nicht bekannt.

Am ersten Weihnachtsfeiertag hatte laut Polizei zunächst ein Keller gebrannt, den die Feuerwehr löschte. An Silvester und Neujahr brannte es gleich viermal in wenigen Stunden: Gegen 16 Uhr brannte ein Kinderwagen, der in einem Flur im sechsten Stock des Hochhauses abgestellt war; gegen 17.30 Uhr mehrere Kellerverschläge. Gegen 22.20 Uhr wurde die Feuerwehr erneut gerufen: Wieder brannte ein Kinderwagen, diesmal in einem Hausflur im ersten Stock. Schließlich wurde am Neujahrsmorgen vor der Wohnungstür einer vierköpfigen Familie in der siebten Etage ein Feuer gelegt. Der 42-jährige Familienvater löschte den Brand eigenhändig; allerdings mussten er, seine 41-jährige Frau und die beiden acht- bzw. neunjährigen Söhne mit dem Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus.

Noch am Neujahrstag wurde der 68-Jährige festgenommen, kam aber wieder auf freien Fuß. Kurz danach brannte es schon wieder. In der Nacht vom 2. auf den 3. Januar wurden in einem Fahrstuhl Papierreste angezündet, das Feuer erlosch von selbst. Ein zweiter Fahrstuhlbrand am Donnerstagabend lief fast genauso ab: Laut Feuerwehr ging um 19.50 Uhr ein Haufen Gerümpel in einem Fahrstuhl in Flammen auf. Als die Feuerwehr am Brandort eintraf, war das Feuer bereits wieder aus. Ob Hausbewohner den Brand gelöscht hatten, das Feuer von alleine ausging oder der mutmaßliche Täter selbst die Flammen erstickte, ist unklar.

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