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Eine Polizeistreife stoppte den Raser, nachdem er mit 214 Stundenkilometern vorbeifuhr. (Symbolbild)

© dpa

Update

Berlin-Moabit: Zweite-Reihe-Parker greifen Polizisten an

Ein Ehepaar parkt in der zweiten Reihe. Als die Polizei kommt, werden sie ordinär und gewalttätig. Schnell laufen 25 Personen zusammen, die die Polizei attackieren.

Vorausgegangen war eine banale Verkehrsordnungswidrigkeit in der Beusselstraße. Ein Ehepaar im Alter von 31 und 35 Jahren stand kurz vor 21 Uhr mit ihrem Renault mit laufendem Motor und Warnblinklicht in zweiter Reihe. Eine zufällig vorbeifahrende Streife einer Hundertschaft sah dies und stoppte. Die beiden lehnten es allerdings barsch ab, den Wagen wegzufahren. "Sofort und unvermittelt wurden sie von der hochschwangeren 31-jährigen Fahrzeugführerin und ihrem 35-jährigen Beifahrer zunächst ordinär beleidigt und dann körperlich angegriffen", teilte die Polizei mit.

Als Reaktion auf die anschließende Festnahme des Ehepaares rottete sich eine Gruppe von etwa 25-30 überwiegend arabischstämmigen Schaulustigen zusammen. "Die Menge attackierte vereint und geschlossen unsere uniformierten Kolleginnen und Kollegen, während zeitgleich anscheinend diverse Handyvideos vom Geschehen aufgenommen wurden", schrieb die Polizei auf Facebook.

Zwei leicht verletzte Beamte

Ein Teil der Gruppe attackierte die Beamten und versuchte das festgenommene Ehepaar zu befreien. Als die ersten Unterstützungskräfte eintrafen, flüchtete ein Großteil der Angreifer vom Tatort. Mit Unterstützung weiterer Kollegen gelang es den Polizisten, fünf Männer im Alter zwischen 30 und 45 Jahren festzunehmen, sie stammen aus den unterschiedlichsten Ländern. Alle Festgenommenen wurden nach einer Personalienüberprüfung wieder auf freien Fuß gesetzt. Die hochschwangere Deutsche kam mit der Feuerwehr zur Beobachtung in ein Krankenhaus. Ihr aus Kroatien stammender Ehemann "klagte über Kopfschmerzen", wie es im Präsidium hieß.

Von den letztlich 35 eingesetzten Polizisten wurden zwei Beamte leicht verletzt. Insgesamt sieben Strafverfahren unter anderem wegen Landfriedensbruchs, versuchter Gefangenenbefreiung sowie Beleidigung leiteten die Polizisten ein und stellten fünf Smartphones als Beweismittel sicher. "Ein Bericht über den Vorfall geht auch an die Führerscheinstelle", teilte die Polizei bezüglich der Fahrerin mit.

"Wir sind schon voller Erwartung auf die Videoclips"

Bei Facebook ergänzte das Präsidium die Pressemeldung noch um diese Sätze: "Schade, dass wir keine Meldung schreiben können über Dinge, die eigentlich selbstverständlich sein müssten, z.B. über Respekt und Vertrauen in die Arbeit unserer Einsatzkräfte. Einsätze kritisch beobachten ist eine Sache, aber unsere Arbeit behindern, Polizistinnen und Polizisten attackieren, führt zu unnötigen Eskalationen, bindet zusätzliche Einsatzkräfte und verhindert möglicherweise die rechtzeitige Hilfe an anderer Stelle. Wir sind schon voller Erwartung auf die Videoclips, die diesen Einsatz unserer Kolleginnen und Kollegen bestimmt vollständig, objektiv und fair wiedergeben werden."

In einer früheren Version des Textes wurde die Nationalität des 35-jährigen Beifahrers als polnisch angegeben. Richtig ist, dass der Mann aus Kroatien stammt.

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