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Betrug: Falscher Professor vor Gericht

Ein 73-jähriger Serienbetrüger muss sich seit Donnerstag vor dem Berliner Landgericht verantworten. Dem einschlägig vorbestraften Rentner wird neben Betrug und Urkundenfälschung auch Missbrauch von Titeln vorgeworfen. Der Mann verursachte einen Schaden von rund 100.000 Euro.

Der Rentner soll von April 2006 bis Februar 2007 mit falschen Titeln und einer Scheinfirma Hotelübernachtungen erschlichen und Waren bestellt haben, ohne zu bezahlen. Durch den Betrug soll ein Schaden von rund 100 000 Euro entstanden sein.

Der Angeklagte hat wiederholt in Berliner Hotels unter falschen Namen und dem Titel "Professor" oder "Diplom-Ingenieur" eingecheckt und eine Kostenübernahme durch die von ihm gegründete Scheinfirma vorgelegt. Auf diese Weise soll er ein Hotel in Mitte um 10.256 Euro geprellt haben. Daneben wird ihm vorgeworfen, unter falschen Namen für seine Scheinfirma Haushaltsgeräte, Computer und Büromaterial bestellt sowie einen Büroraum und ein Haus in Mitte gemietet zu haben.

Seit den 80er Jahren soll der Angeklagte insgesamt nur neun Jahre in Freiheit verbracht haben. Ermittlungen zufolge sind Reststrafen bis 2012 noch zu vollstrecken. Zuletzt war er verurteilt worden, weil er als Häftling zu Unrecht Sozialhilfe kassiert hatte. Der Rentner saß damals wegen Betrugs eine Strafe von sechseinhalb Jahren ab.

Zu Prozessbeginn wurde der 73-Jährige im Rollstuhl in den Gerichtssaal gebracht. Sein Verteidiger teilte mit, die Verhandlungsfähigkeit seines Mandanten prüfen zu lassen. Der Prozess wird nächsten Donnerstag fortgesetzt. (jar/ddp)

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