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Disziplinarverfahren: Ermittlungen gegen JVA-Bedienstete

Gegen drei Bedienstete der Frauenhaftanstalt Lichtenberg ist ein Disziplinarverfahren eingeleitet worden. Sie sollen die Flucht einer Insassin ermöglicht haben, weil sie weder einen Zaun noch einen Laster, der Essen lieferte, aufmerksam genug kontrollierten.

Der Fall war am Mittwoch im Rechtsausschuss Thema. Wie berichtet, soll es der 28-jährigen Heike Sch. Anfang August gelungen sein, während ihres Freigangs über einen zwei Meter hohen Ordnungszaun der Frauenhaftanstalt Lichtenberg zu klettern. Danach legte sie sich offenbar unter den Lkw, der gerade das Mittagessen lieferte, klammerte sich fest und konnte so entkommen. Die Gefängnisbediensteten hatten offenbar den Zaun nicht genügend im Blick. Zudem hatten sie es versäumt, mit Spiegeln unter den 7,5-Tonner zu schauen, als dieser durch die Pforte der Haftanstalt fuhr. Die Flucht dauerte nur einen Tag: Polizisten nahmen die Frau in einem Supermarkt am Bahnhof Zoo fest – sie hatte Wodka und Obst gestohlen.

Zudem wurde im Rechtsausschuss bekannt, dass es am 27. August sowie am 16. Juli Suizide von Gefangenen gegeben hat. Im jüngsten Fall hatte sich ein Insasse der JVA Plötzensee in seiner Zelle mit einer Rasierklinge in die Leiste geschnitten. Er verblutete. Am 16. Juli hatte sich ein arabischer Gefangener in der JVA Tegel erhängt. Insgesamt nahmen sich in diesem Jahr vier Insassen das Leben.

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