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Fahrzeuge angezündet: Fünf Bahn-Kleintransporter ausgebrannt

UPDATE Unbekannte haben am Montagmorgen fünf Lieferwagen der Deutschen Bahn in Lichtenberg angezündet. Die Autos befanden sich auf einem Gelände am S-Bahnhof Nöldnerplatz. Auch in Hamburg gingen in der Nacht fünf Bahn-Fahrzeuge in Flammen auf.

Brandstifter haben in der Nacht zu Montag in Berlin und Hamburg insgesamt zehn Fahrzeuge der Bahn angezündet. In Lichtenberg steckten die Unbekannten am Nöldnerplatz vier Fahrzeuge der DB in Brand, die Flammen griffen auf ein weiteres Auto über. Anwohner hatten gegen 2.40 Uhr die Feuerwehr alarmiert. Im Hamburger Stadtteil Altona brannten nahezu zeitgleich um 2.40 Uhr ebenfalls fünf Firmenwagen der Bahn aus, ein sechstes Auto wurde beschädigt. Ein Bekennerschreiben zu den beiden offenbar koordinierten Anschlägen wurde bislang nicht bekannt.

In den vergangenen Monaten waren vor allem die Bahn und die Post Ziele von politisch motivierten Brandanschlägen geworden. Die Bahn ist unter Linksextremisten als Atommüll-Transporteur verhasst, die Post-Tochter DHL wegen ihrer Bewerbung für die Logistik der Bundeswehr. Die linke Szene nennt DHL mittlerweile „Deutsche Heeres-Logistik“. In Berlin und Hamburg standen die Wagen auf Grundstücken der Bahn, diese waren aber öffentlich zugänglich. In Hamburg platzten durch die Hitzeentwicklung die Fenster eines benachbarten Gebäudes.

In unmittelbarer Nähe des Nöldnerplatzes brannte gestern Nacht außerdem ein BMW-Geländewagen. Die Ermittler gehen davon aus, dass für diesen Anschlag 20 Minuten nach der Tat am Nöldnerplatz dieselben Brandstifter verantwortlich sind. In Berlin sind damit in diesem Jahr bei 133 Anschlägen bereits 200 Fahrzeuge angezündet worden, 67 weitere, daneben stehende Wagen wurden beschädigt – soviel wie niemals zuvor. Ähnlich brisant wie in Berlin ist die Situation nur noch in Hamburg. In diesem Jahr seien bereits 150 Fahrzeuge in Brand gesteckt worden, hatte vor wenigen Tagen der Leiter des Hamburger Verfassungsschutzes, Heino Vahldieck, in Berlin gesagt. Wie berichtet, hatte Innensenator Ehrhart Körting (SPD) Vahldieck zu dem Kongress „Linke Gewalt“ eingeladen. Vahldieck berichtete dort, dass nur etwa 20 Anschläge als politisch motiviert gewertet werden. Dass Hamburg offiziell weit weniger politische Taten verzeichnet, liegt nur daran, dass anders gezählt wird. In Hamburg muss ein Bekennerschreiben vorliegen oder bestimmte Firmenwagen müssen betroffen sein, damit die Tat als politisch motiviert gilt. In Berlin dagegen wird zunächst jede Tat, die politische Hintergründe haben könnte, als solche gezählt. Allerdings sind sich die Berliner Ermittler darüber im klaren, dass mittlerweile viele Taten von Nachahmern verübt worden – oder von den Eigentümern als Versicherungsbetrug.

Einen weiteren Brandanschlag verübten Unbekannte Montag früh auf ein im Bau befindliches Haus in der Waldemarstraße in Mitte. Die Täter setzten die Fassade gegen 2 Uhr in Brand. Auch derartige Taten häufen sich seit Monaten. „Angegriffen“, wie es im Jargon der Linksextremisten heißt, werden Häuser, in denen hochwertige Eigentumswohnungen entstehen.

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