zum Hauptinhalt

Fall Jennifer: 13-Jährige wurde nicht sexuell missbraucht

Jennifers Eltern haben ihre 13-jährige Tochter zwar über Jahre vor der Öffentlichkeit versteckt, aber offenbar nicht körperlich misshandelt. Die mangelnde Förderung des Mädchens könnte allerdings schon zu Defiziten geführt haben.

Die jahrelang von ihren Eltern versteckte 13-jährige Jennifer aus dem uckermärkischen Lübbenow ist laut medizinischem Gutachten nicht misshandelt, aber auch nicht gefördert worden. "Die Untersuchungen haben keine Hinweise auf körperliche oder sexuelle Misshandlungen des Kindes ergeben", sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Neuruppin am Mittwoch auf Anfrage. Das Mädchen habe zudem keine hirnorganischen Schäden und nach den bisherigen Untersuchungen auch keine genetischen Defekte.

Nach der ersten vorläufigen Sichtung des Gutachtens sei aber nicht auszuschließen, dass die mangelnde Förderung die vorhandenen körperlichen und geistigen Defizite des Kindes verstärkt haben könnte, sagte die Staatsanwältin. "Wir müssen jetzt das Gutachten auswerten und prüfen, ob wir noch eine weitergehende Begutachtung für erforderlich halten", sagte die Staatsanwältin.

Ende Juli war bekanntgeworden, dass das behinderte Mädchen von ihren Eltern rund neun Jahre lang vor der Öffentlichkeit versteckt worden war. Das Mädchen besuchte auch keine Schule. Es wurde in eine Klinik gebracht und soll nach seiner Entlassung eine Therapieeinrichtung und eine Spezialschule besuchen. (sf/ddp)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false