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In dieses Handtuch war das Neugeborene unter anderem eingewickelt.

© Polizei

Getötetes Baby in Berlin-Neukölln: Staatsanwaltschaft lobt 5000 Euro für Hinweise aus

Vor fast einem Jahr wurde in einem Altkleidercontainer ein getötetes Neugeborenes entdeckt. Hinweise auf die Mutter hat die Mordkommission immer noch nicht. Nun wurden 5000 Euro Belohnung ausgelobt.

Vor einem Jahr, am Freitag, 5. April 2013, hatten zwei Männer einer Recyclingfirma bei ihrer Arbeit in Neukölln einen grausigen Fund gemacht. Wie berichtet, entleerten die Angestellten gegen 11.40 Uhr einen Altkleidercontainer in der Wildenbruchstraße Ecke Hüttenroder Weg. Wie üblich, hatten sie die hineingeworfenen Tüten und Säcke geöffnet und dabei den Leichnam eines kleinen, neugeborenen Mädchens entdeckt. Die beiden Mitarbeiter des Textilrecyclingunternehmens mussten anschließend aufgrund eines Schocks zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus gebracht werden.

Die Mitarbeiter der Mordkommission des Landeskriminalamtes, die sich infolge der Ermittlungen dem kleinen Mädchen besonders verbunden fühlten und fühlen, wollten nicht, dass es weiter namenlos bleibt und gaben ihr den Namen „Sara“. Am 16. Mai 2013 wurde „Sara“, das „Wildenbruch-Baby“, beigesetzt.

Seitdem folgten umfangreiche Ermittlungen der 8. Mordkommission, bei denen zahlreiche Personen und Institutionen aus dem Umfeld um Mithilfe gebeten wurden. Es war jedoch bis heute nicht möglich, die Mutter des Kindes sowie die Umstände seines Todes zu ermitteln.

Ermittler der Kripo bei der Spurensuche am Altkleidercontainer
Ermittler der Kripo bei der Spurensuche am Altkleidercontainer

© Polizei

Zur Identifizierung der Mutter wird seit geraumer Zeit eine DNA-Reihenuntersuchung durchgeführt, an der sich bislang über 400 Frauen beteiligt haben. Bei dieser Untersuchung werden alle Frauen im näheren Umfeld des Fundortes um eine freiwillige Speichelprobe gebeten. Jede abgegebene Speichelprobe hilft, den Kreis der Frauen, die als Mutter in Frage kommen, nach dem Ausschlussprinzip einzuengen.

Die DNA-Reihenuntersuchung wird in den nächsten Tagen erweitert. Zahlreiche Frauen im gebärfähigen Alter werden ein Schreiben der Polizei erhalten.

Zudem bittet die 8. Mordkommission die Bevölkerung erneut um Mithilfe. Die Ermittler haben zum „Wildenbruch-Baby“ viele Fragen: • Wer hat zwischen dem 27. März 2013 und dem Auffinden des toten Säuglings am. 5. April 2013 im Bereich des Altkleidercontainers etwas Verdächtiges gesehen oder bemerkt? • Wer hat Personen in diesem Zeitraum bei der Altkleiderspende oder mit einem blauen Plastiksack gesehen? • Wer kennt schwangere Frauen, die offensichtlich vor diesem Zeitraum entbunden haben und danach kein Kind in ihrer Obhut hatten? • Wer kann Hinweise zu dem abgebildeten Handtuch machen, in welches das Kind unter anderem eingewickelt war? • Wer kann sonst sachdienliche Hinweise geben?

Aus vergleichbaren Fällen weiß die Polizei, dass sich Mütter in einer ausweglosen Situation sahen und sich nicht zu helfen wussten. Saras Mutter sowie ihre Verwandten und Freunde werden eindringlich gebeten, sich bei der Polizei zu melden.

Hinweise nimmt die 8. Mordkommission unter der Berliner Telefonnummer 4664 - 911 888 oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.

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