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Update

Grausiger Fund bei Entrümpelung: Totes Baby im Karton war ein Junge

Das tote Baby, das am Montag in einer Wohnung im Märkischen Viertel bei Entrümpelungsarbeiten gefunden wurde, war ein Junge. Er starb offenbar ohne äußere Gewalteinwirkung.

Die Obduktion habe zudem ergeben, dass der Junge ohne äußere Gewalteinwirkung starb, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Ob das Kind lebend oder tot zur Welt kam und was genau die Todesursache war, sei noch nicht bekannt. Diese Untersuchungen würden längere Zeit in Anspruch nehmen. Wie berichtet, lag der tote Säugling in einem Karton in der völlig vermüllten Wohnung.

Die 36-jährige Mieterin war bereits im Juni tot in der Wohnung entdeckt worden. Ein Fremdverschulden lag nicht vor. Auch hier können weder Polizei noch Staatsanwaltschaft die Todesursache nennen. Ob die Frau die Mutter des toten Babys war, werde in Kürze bekannt sein.

Die Räumung war von der zuständigen Wohnungsbaugesellschaft Gesobau in Auftrag gegeben worden, da die 36-jährige Mieterin Manuela L. verstorben war. Die Frau war am 19. Juni von der Polizei tot in ihrer Wohnung gefunden worden, nachdem Nachbarn über üblen Geruch aus der Wohnung geklagt hatten.

Der Karton mit dem toten Baby war in der zugemüllten Wohnung damals offenbar nicht entdeckt worden. Ob Manuela L. die Mutter des Kindes ist, muss bei der Obduktion noch geklärt werden.

Die Nachricht von dem toten Baby in der ehemaligen Wohnung von Manuela L. hatte sich bei den Anwohnern rasch herumgesprochen. Die 36-Jährige sei in der Umgebung bekannt gewesen, sie habe einen psychisch verwirrten Eindruck gemacht, erzählten sie. „Sie hat sehr zurückgezogen gelebt und nie jemanden in ihre Wohnung gelassen“, berichtete eine Nachbarin, die im selben Stockwerk, in dem auch Manuela L. lebte, eine Wohnung hat. Es habe häufiger Konflikte mit Manuela L. gegeben, erzählten andere Mieter. Unter anderem soll sie Lebensmittel und leere Bierflaschen vom Balkon geworfen und in ihrer Wohnung laut geschrieen habe. Einige Nachbarn wollten sogar wissen, dass Manuela L. in psychiatrischer Behandlung war. Die Polizei machte dazu keine Angaben.

Eine Sprecherin der zuständigen Wohnungsbaugesellschaft Gesobau bestätigte, dass die Manuela L. einen „Betreuer vom Amt“ hatte. Mit dem Tod habe das Betreuungsverhältnis jedoch geendet. Von einem Baby sei der Gesobau nichts bekannt gewesen. Laut der Sprecherin habe die Verstorbene keine Angehörigen gehabt, die sich um die Auflösung der Wohnung kümmerten. Warum mehrere Wochen bis zur Entrümpelung der Wohnung vergingen, konnte sie nicht sagen. Vermutlich sei „allerlei Schriftwechsel mit den Behörden zu klären“ gewesen, bevor die Entrümpler in die Wohnung gehen konnten.

Wie der zuletzt für sie zuständige Betreuer sagte, sei die Frau schon vorher von einem anderen amtlich bestellten Vormund betreut worden, er selbst habe die Betreuung Ende April übernommen, aber nur einmal kurz mit ihr Kontakt gehabt, als er sie besuchen wollte. Sie habe damals nicht geöffnet, sondern nur durch die Tür mit ihm gesprochen. Auch bei späteren Besuchen habe sie nie geöffnet.

Nachbarn erzählten, dass sie Manuela L. nie mit einem Babybauch gesehen haben, geschweige denn von einer Geburt wussten. Auch kursieren Gerüchte, dass sie einen Sohn im Grundschulalter haben soll, der nicht bei ihr lebte.

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