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Hells Angles

© Heinrich

''Hells Angels'': Die Fahrt endete an der Nagelmatte

Die Mitglieder der "Hells Angels" feierten das 35-jährige Bestehen ihres Klubs in Deutschland. 200 Mitglieder kamen nach Berlin. Die Polizei war mit einem großen Aufgebot vor Ort. Elf Personen wurden verhaftet.

Rockklassiker aus den Lautsprechern, Würstchen vom Grill und mehrere hundert Harley-Davidson-Maschinen aneinandergereiht auf dem Gehweg – man könnte sagen, dass am Spandauer Damm in Charlottenburg gestern die Hölle los war. Die Mitglieder der Hells Angels feierten das 35-jährige Bestehen ihres Rockerclubs in Deutschland, in und vor dem neuen Vereinsheim. Rund 200 Mitglieder aus ganz Deutschland und einigen europäischen Ländern kamen am Vormittag auf ihren Maschinen angefahren.

Zur Feier des Tages hatten die Rocker auch eine Stadtfahrt – den „City-Run“ – geplant. Doch dieser Konvoi war gerichtlich verboten worden. Die Polizei hatte verkehrsrechtliche Bedenken: „Eine solche private Veranstaltung würde die damit einhergehenden Polizeimaßnahmen nicht rechtfertigen“, sagte ein Sprecher. Außerdem seien die Verantwortlichen des Clubs bei vergangenen Veranstaltungen „sehr unzuverlässig“ gewesen und hätten sich nicht an Absprachen gehalten. Damit die Jungs nicht trotzdem starteten, rückte die Polizei mit rund 300 Beamten an und kontrollierte am Spandauer Damm jeden Rocker, der zum Vereinsheim wollte. Es kam zu Staus, auch die Schloßstraße war betroffen. Bis zum Nachmittag beschlagnahmten die Beamten an den Kontrollpunkten am Spandauer Damm mehrere Messer, zwei Eisenstangen sowie eine Gaspistole. Im Zusammenhang mit dem Waffenbesitz wurden sechs Männer vorläufig festgenommen.

Die Fahnder des Dezernates für Organisierte Kriminalität haben die Hells Angels wegen krimineller Machenschaften im Visier, ebenso deren Rivalen, die Mitglieder des Rockerclubs Bandidos. Beide Gruppen kämpfen seit Jahren in der Region um die Vorherrschaft im kriminellen Milieu – mitunter äußerst brutal. Vorwiegend geht es um Drogenhandel, Prostitution und Schutzgeld.

Der Sprecher der Hells Angels, er nennt sich „Wanne“, war verärgert: „Wir hätten unsere Stadtfahrt friedlich beendet. Dass der Verkehr beeinträchtig wird, liegt doch nur an den Polizeikontrollen.“ Aber so ganz ohne Widerstand wollten die Rocker sich ihren Konvoi nicht verbieten lassen: Um 14 Uhr wagten sich elf Mitglieder auf ihre Maschinen und düsten los. Doch vorm Charlottenburger Schloss war Endstation: Die Polizei hatte Nagelmatten ausgelegt. Als die Rocker ausweichen wollten, stürzte einer. Die Polizei stoppte die Gruppe. Motorradschlüssel wurden beschlagnahmt – „die können sie sich Sonntag früh abholen“, hieß es. tabu

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