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Kindesentführung: Prozess gegen Großeltern eingestellt

Weil sie ihrem Sohn angeblich bei der Entführung seiner Tochter halfen, standen eine 64-Jährige und ihr Mann vor dem Amtsgericht in Tiergarten. Das Mädchen lebt jetzt mit seiner Mutter in Schweden.

Der Prozess gegen ein Großelternpaar wegen Beihilfe zur Entführung ihrer Enkeltochter ist am Mittwoch vom Amtsgericht Tiergarten gegen Zahlung von insgesamt 1000 Euro an einen Opferverein eingestellt worden.

Der 64-jährigen Frau und ihrem vier Jahre älteren Mann war vorgeworfen worden, ihrem Sohn Ende 2005 bei der Entführung von dessen damals dreijähriger Tochter geholfen zu haben. Dieser hatte das Mädchen im November 2005 aus dem Kindergarten abgeholt und nicht zur Mutter zurückgebracht. Rund 14 Monate war der Vater mit dem Kind untergetaucht. Der Anklage zufolge hatten die Großeltern in dieser Zeit regelmäßig Kontakt zu Sohn und Enkeltochter, erledigten für ihn Behördengänge in Berlin und räumten seine Wohnung aus.

Vater hat jetzt keinen Kontakt mehr zur Tochter

Nach den Angaben der Eltern hatten zum Zeitpunkt der Entführung beide das Umgangsrecht, der Vater konnte das Kind jedes Wochenende sehen. Als Grund für seine Tat gab der 2007 verurteilte Informatiker an, er habe befürchtet, seine aus Argentinien stammende Ex-Freundin könne mit der Tochter nach Südamerika gehen.

Das Mädchen lebt jetzt mit ihrer Mutter in Schweden und hat derzeit keinen Kontakt zum Vater. Im Moment entspreche das dem Kindeswohl, sagte die Anwältin, die die Frau in der Nebenklage vertrat. Anderenfalls sei eine Wiederholungstat zu befürchten. (kda/ddp)

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