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© ddp

Kriminalität: Wieder Gewalt gegen BVG-Mitarbeiter

Erneut wurden BVG-Mitarbeiter von Fahrgästen angegriffen. Ein Runder Tisch von Polizei, BVG und Politikern zieht dennoch eine positive Bilanz zur Gewaltbekämpfung im öffentlichen Nahverkehr.

Berlin - Erneut wurden Mitarbeiter der BVG von Fahrgästen angegriffen und verletzt. Am frühen Samstagmorgen gegen 4.20 Uhr geriet ein Mann in der Tramlinie M 5 mit einem BVG-Angestellten in Streit. Der Angreifer warf plötzlich eine leere Flasche an den Kopf des 25-Jährigen. An der Haltestelle Ecke Landsberger Allee/Storkower Straße konnte der Täter unerkannt flüchten. Die Polizei wertet derzeit die Videoaufnahmen aus der Überwachungskamera aus, um den Mann zu identifizieren. Das Opfer erlitt eine Platzwunde am Kopf und musste im Krankenhaus ambulant behandelt werden. Bereits zwölf Stunden zuvor war am Freitagnachmittag ein BVG-Kontrolleur von zwei Schwarzfahrern verprügelt worden.

Gegen 16.40 Uhr erwischte der 36-jährige BVG-Mitarbeiter zwei 18- und 19-Jährige ohne Fahrschein und bat sie, in der Falkenberger Chaussee mit ihm auszusteigen. Beim Aussteigen versuchten die Männer zu flüchten. Der Kontrolleur hielt den 19-Jährigen fest, der daraufhin sofort auf ihn einschlug. Der BVG-Angestellte stürzte zu Boden, geriet zwischen Tram und Bahnsteigkante und wurde von dem 18-Jährigen gegen den Kopf getreten. Augenzeugen hielten die Schläger fest und alarmierten die Polizei. Gegen die Männer läuft jetzt ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung und Erschleichens von Leistungen. Der Kontrolleur erlitt eine Prellung am Kopf und begab sich selbst in ärztliche Behandlung.

Erst am Donnerstag hatten sich Polizei, Politiker, Gewerkschafter und BVG-Vertreter zum fünften Runden Tisch zum Thema Übergriffe auf BVG-Beschäftigte getroffen. Neben Wirtschaftssenator Harald Wolf und Sozialsenatorin Carola Bluhm (beide Linke) nahm auch Polizeipräsident Dieter Glietsch an dem Gespräch teil. „Die Maßnahmen zur Bekämpfung der Gewalt im öffentlichen Personen-Nahverkehr waren erfolgreich und werden fortgesetzt“, lautete das Fazit der Runde. Rund um die Uhr seien inzwischen 170 Sicherheitskräfte in Bussen und Bahnen im Einsatz, um das Sicherheitsgefühl der Fahrgäste zu erhöhen. Zudem wurden in alle Busfahrerkabinen der rund 1300 Fahrzeuge Sicherheitstrennscheiben eingebaut. Auch das Angebot der BVG, Feuerwehrleute, Polizisten und Justizangestellte in Uniform umsonst zu transportieren, werde gut angenommen. Der Runde Tisch war 2008 nach einer Reihe von brutalen Angriffen auf Busfahrer einberufen worden. Knapp 600 Angriffe auf Berliner Busfahrer und Kontrolleure hat es im vergangenen Jahr gegeben. Ende Dezember wurden zwei Männer zu drei Jahren und sechs Monaten sowie 18 Monaten Gefängnis verurteilt. Sie hatten einen Busfahrer in Köpenick geschlagen, getreten und mit einer Schreckschusspistole beschossen.

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