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Kriminalität: Zwei Gewalttaten, ein Täter

Eine verweste Leiche in einer Schöneberger Wohnung und eine Messerattacke auf einen 14-Jährigen: Metheb A. aus dem Strichermilieu, der am Montag verhaftet wurde, soll für beide Taten verantwortlich sein.

Der am Montag verhaftete Mann, der den 62-jährigen Klaus-Ulrich B. getötet und dessen Leiche in einem Schrank verborgen haben soll, ist offenbar auch für die Messerattacke auf einen 14-Jährigen am vergangenen Wochenende in Kreuzberg verantwortlich. Zuvor soll er den Jungen zwei Stunden sexuell missbraucht haben.

Diesen Zusammenhang zwischen beiden Fällen gab die Staatsanwaltschaft gestern bekannt. Wie berichtet, hatte die Polizei am Wochenende zwei spektakuläre Verbrechen gemeldet: So wurde zunächst am Sonnabend früh in einer Wohnung in der Schöneberger Yorckstraße eine verweste Leiche gefunden. Nur wenige Stunden später wurde der Polizei gemeldet, dass ein 14-Jähriger nackt und blutend aus der Erdgeschosswohnung seiner Mutter in der Adalbertstraße gesprungen und in einen Laden gelaufen sei, um sich dort in Sicherheit zu bringen. Ein Unbekannter, hieß es, habe ihn lebensgefährlich durch einen Stich in den Hals verletzt.

Die Attacke auf den Jugendlichen diente dem völlig frustrierten Tatverdächtigen Metheb A., einem 31-jährigen staatenlosen Palästinenser aus dem Stricher-Milieu, offenbar als Ventil seiner emotionalen Erregung. Er soll sich bereits vor mehr als zwei Wochen in seiner Schöneberger Wohnung zum Sex mit Klaus-Ulrich B., einem höheren Angestellten im Sicherheitsdienst des Bundesverteidigungsministeriums, verabredet haben. Zwischen beiden gab es offenbar Streit um die Entlohnung, wie es ein Ermittler ausdrückte. Metheb A. soll den Mann am Hals gepackt und getötet haben. Er fesselte die Leiche, verbarg sie in dem Schrank und dichtete dessen Türen mit Klebeband ab.

Danach soll sich der Mann meist an unterschiedlichen Orten außerhalb der Wohnung aufgehalten haben. Als er am Sonnabend dorthin zurück wollte, bemerkte er, dass die Polizei die Leiche gerade entdeckt hatte. „Wütend und völlig frustriert“, wie es bei der Staatsanwaltschaft hieß, sei er dann in die Adalbertstraße gefahren, wo eine frühere Bekannte aus der Kneipenszene wohnt. Es ist die Mutter des 14-Jährigen, der unbescholten ist und keinen Verbindungen zum Milieu hat. Der Mann stieg über das Erdgeschossfenster ein und fand dort den schlafenden Jungen vor. Für diesen begann ein „zweistündiges Martyrium“: Der Tatverdächtige soll ihn mehrfach brutal vergewaltigt haben, zuvor musste der Junge sich selbst die Augen verbinden. Zuletzt stieß der Mann ihm ein Messer in den Hals, wobei er gedroht haben soll: „Deine Mutter ist nachher dran.“ Der Stich verfehlte die Halsschlagader nur knapp, inzwischen ist der Junge außer Lebensgefahr. tabu

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