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Marzahn: Kopfhörer: 20-Jähriger überhört die Tram und verunglückt

Vor wenigen Tage hatte Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) eine Debatte über das Tragen von Kopfhörern im Straßenverkehr angestoßen. Jetzt sind diese einem Jungen in Marzahn zum Verhängnis geworden.

Eine Woche nach der Warnung von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer ist ein 20-Jähriger wegen Kopfhörern auf den Ohren verunglückt.  Der junge Mann lief am Freitagabend in Marzahn gegen eine Straßenbahn. 

Der 20-Jährige wollte kurz vor 19 Uhr die Landsberger Allee in Höhe der Marzahner Promenade überqueren, übersah jedoch den herannahenden Zug. Nach Polizeiangaben trug er zu diesem Zeitpunkt Kopfhörer und hörte deshalb nicht einmal das laute Warnsignal der Straßenbahn. Trotz einer sofortigen Schnellbremsung erfasste die Bahn den jungen Mann, er schlug mit dem Kopf gegen die Frontscheibe. Er kam mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus. Fahrgäste und Fahrer des Zuges blieben unverletzt. Der Verkehr der Linien M 6 und M 16 waren für eine halbe Stunde unterbrochen.

Ramsauer hatte vor wenigen Tagen das Tragen von Kopfhörern auf der Straße kritisiert und auch davor gewarnt während der Fahrt mit dem Auto zu telefonieren oder SMS zu schreiben. "Mit lauter Musik schlafwandeln sie über Straßen und Bahnsteige", warnte der Minister. Herannahende Autos oder Bahnen würden dadurch überhört. "Unaufmerksamkeit ist ein hohes Unfallrisiko", sagte Ramsauer und verwies auf steigende Opferzahlen vor allem bei Fußgängern.

Doch auch wenn Kopfhörer das Unfallrisiko erhöhen, wie auch Berlins Polizei bestätigt, ist das Tragen von Kopfhörern nicht verboten, nicht einmal für "Fahrzeugführer", also Radler und Autofahrer. Diese müssen jedoch die Lautstärke drosseln, die Straßenverkehrsordnung verlangt, dass das Gehör nicht beeinträchtigt werden darf. Fußgänger dagegen dürfen so laut sie wollen Musik hören.

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