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Motorräder: Polizei hat kaputte Moto Guzzis

Erst seit drei Monaten stehen 35 italienische „Guzzis“ im Fuhrpark der Berliner Polizei. Jetzt gab es schon erste Reparaturen. In Zukunft will man wieder auf die etablierte Marke BMW zurückgreifen.

Von Sabine Beikler

Sie vibriert, schüttelt sich, und gibt man Gas, geht ein kräftiger Ruck durch die Moto Guzzi 850 Norge. Erst seit drei Monaten stehen 35 italienische „Guzzis“ im Fuhrpark der Berliner Polizei. Und schon mussten „einige Maschinen“, so die Polizei, in die Werkstatt. Die Lichtmaschinen hatten nicht die Leistung, beide Batterien des Polizeimotorrads zu laden und wurden ausgetauscht. Dann mussten laut Polizei „thermische Probleme“ beseitigt werden. Wurde der Motor zu heiß, versagte die Technik – die Motorräder sprangen nicht mehr an. „Die Mängel bewegen sich im Rahmen dessen, was bei Neuanschaffungen dieser Art üblich ist“, sagte ein Polizeisprecher. Die Mängel seien von einer Vertragswerkstatt als Garantiefall behoben worden, so ein Sprecher des Unternehmens Piaggio, zu dem Guzzi gehört.

2008 hatte Piaggio eine europaweite Ausschreibung gewonnen – sehr zum Ärger von BMW, die seit 40 Jahren ihre Zweiräder im Spandauer Werk produzieren. Trotz des italienischen Zuwachses im 154 Maschinen umfassenden Fuhrpark fährt die Motorradeskorte weiterhin mit BMW-Modellen. BMW reagierte auf die Guzzi-Pannen gelassen. „Unsere Behördenmotorräder werden als eigene Sonderfahrzeugreihe speziell entwickelt und aufgebaut“, sagte Sprecherin Dörte Einicke. Moto Guzzi aber muss Serienmodelle behördentauglich umrüsten lassen.

Guzzis seien zwar „gestandene Motorräder“, sagte Eberhard Schönberg, der Landeschef der Gewerkschaft der Polizei. Er hoffe aber, dass die Polizei bald wieder die „etablierten BMW-Motorräder“ fahre. Man werde jetzt die Guzzis jedenfalls so lange fahren, „bis sie zusammenbrechen“. 

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