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Die Polizei war mit Spezialeinheit und Sprengstoffroboter im Einsatz.

© AFP

Update

Polizeieinsatz in Berlin-Schöneberg: Ermittlungen gegen Fahrer des verdächtigen Autos

Ein Benzinkanister und Kabel in einem Auto lösten in der Hauptstraße einen Großeinsatz aus. Die Polizei gab Entwarnung. Der Fahrer muss sich wohl trotzdem vor Gericht verantworten.

Der Schreck bei den Angestellten der Dominicus-Apotheke in Schöneberg war am Montag groß. Um 8.45 Uhr forderten Polizisten die Anwesenden im Geschäft dazu auf,unverzüglich das Gebäude in der Hauptstraße zu verlassen. „Man sagte uns, dass ein verdächtiges Fahrzeug direkt vor der Apotheke steht,“ erzählt eine Mitarbeiterin.

Schnell hätte das Gerücht von einer Autobombe die Runde gemacht. Nur Minuten zuvor war die Besatzung eines Einsatzwagens der Polizei auf einen grünen BMW aufmerksam geworden. Dieser stand verkehrswidrig auf der Busspur. Die Kennzeichen des Wagens waren als gestohlen gemeldet.

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Roboter im Einsatz

Im Auto lag ein Benzinkanister, an dem Drähte befestigt zu sein schienen. Als Vorsichtsmaßnahme errichtete die Polizei einen Sperrkreis rund um das Fahrzeug. Die Hauptstraße zwischen der Dominicusstraße und der Eisenacher Straße wurde in beide Richtungen gesperrt.

Auch eine Kita musste vorsorglich evakuiert werden. Umliegende Anwohner durften zwar in ihren Wohnungen bleiben, wurden aber von den Einsatzkräften aufgefordert, sich in die rückseitigen Gebäudebereiche zu begeben. Angeforderte Kriminaltechniker näherten sich dem Fahrzeug in Schutzanzügen. Auch ein Roboter mit Kamera und Greifarm kam zum Einsatz.

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Verdacht auf Urkundenfälschung

Um 11.30 Uhr konnte die Polizei dann Entwarnung geben. Die Flüssigkeit im Kanister sei „kein hochexplosives Gemisch“, sondern Wasser, wie ein Sprecher miteilte. Die mit Paketklebeband umwickelten Drähte und Elektronikteile sollen Teile einer selbstgebauten USB-Ladestation sein.

Trotzdem wurde der mutmaßliche Halter des Fahrzeugs nach dem Einsatz kurzzeitig in Gewahrsam genommen. Es soll sich um einen 26-jährigen Mann handeln. Die Polizei ermittelt gegen ihn wegen des Verdachts auf Urkundenfälschung. Der BMW wurde aufgrund ungeklärter Eigentumsverhältnisse vorläufig beschlagnahmt.

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Kennedy-Gedenkfeier in unmittelbarer Nähe

Gegen 12.15 Uhr wurde die Hauptstraße in beide Richtungen wieder freigeben. Insgesamt war die Polizei mit rund 40 Einsatzkräften vor Ort. Ob die Kosten für den Fehlalarm vom Fahrzeughalter übernommen werden müssen, sei noch ungeklärt, teilte ein Sprecher mit.

Die Aufregung war auch deswegen groß, weil der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) anlässlich des 100. Geburtstag des früheren US-Präsidenten John F. Kennedy eine Rede vor dem Rathaus Schöneberg hielt – rund 500 Meter vom verdächtigen Auto entfernt.
Müller lobte Kennedy als inspirierenden Gestalter, der sich vehement für Bürger- und Freiheitsrechte eingesetzt habe. Besonders die deutsche Hauptstadt habe allen Grund um ihn zu würdigen: „Kein anderer amerikanischer Präsident und erst recht kein anderer ausländischer Politiker hat sich so sehr mit den Berlinerinnen und Berlinern und den Deutschen insbesondere im Osten identifiziert wie John F. Kennedy mit seinem Bekenntnis ’Ich bin ein Berliner’“.

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