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Diese Karikatur wurde am Mittwochabend an die Fassade der türkischen Botschaft projiziert.

© "Pixelhelper"

Protest gegen Erdogan: Aktivisten projizieren Hakenkreuz an türkische Botschaft in Berlin

Aktivisten der Gruppe "Pixelhelper" haben am Mittwochabend eine provokante Erdogan-Karikatur an die Fassade der türkischen Botschaft projiziert.

Am Mittwoch war in den Abendstunden plötzlich eine Erdogan-Karikatur mit einem Hakenkreuz an der Fassade der türkischen Botschaft zu sehen. Hinter der Aktion steckt die Gruppe "Pixelhelper". "Uns geht es darum, die Leute wach zu rütteln", sagte Aktivist Olivier Bienkowski.

Abgebildet wurde der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan, wie er ein Hakenkreuz mit einer Farbrolle an eine Wand malt. "Wir haben das Hakenkreuz dazugestellt, als Anspielung auf den Vorwurf von Erdogan, Deutschland würde hier Nazimethoden anwenden. Dabei ist er derjenige, der zurzeit solche Methoden gegen Regierungskritiker in der Türkei anwendet", sagt der Lichtkünstler Oliver Bienkowski dem Tagesspiegel.

Die Aktivistengruppe umfasst 70 Leute

Der 35-Jährige ist Mitglied der Gruppe "Pixelhelper". Sie setzt nach eigener Angaben ungewöhnliche Mittel ein, um auf gesellschaftliche Missstände aufmerksam zu machen. Die Gruppe besteht etwa aus 70 Personen. Sie arbeiten vor allem mit Lichtprojektionen, die mit Hilfe leistungsstarker Beamer kurzzeitig an Fassaden erscheinen. Die Gruppe machte bereits im Mai des vergangenen Jahres auf sich aufmerksam, als sie den türkischen Präsidenten Erdogan mit Hitlerbart an die Fassade der türkischen Botschaft projizierte.

Die Aktion halte ich für verfehlt. Es ist genau die Vorlage, die Erdogan in seinen Staatsmedien in der Türkei präsentieren kann, um sich in Szene zu setzen und seine Provokationen gegenüber Deutschland fortzusetzen.

schreibt NutzerIn philoktes

Die Karikatur am Mittwochabend zeigte auch den Hashtag "Hayir". Es bedeutet "nein" auf Türkisch und spielt auf das anstehende Referendum in der Türkei an, bei dem auch viele in Deutschland lebende Türken abstimmen. Geht es durch, würde sich die Macht des bereits autoritär regierenden Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan noch einmal enorm ausweiten. (hgö)

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