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Prozess: Baby im Rinnstein: Vater bestreitet Mitschuld

Die 25-jährige Mutter, die ihren fünf Monate alten Sohn im November 2006 in Treptow tödlich misshandelt und dann unter ein parkendes Auto gelegt haben soll, hatte in der letzten Woche schwere Anschuldigungen gegen den 24-jährigen Benjamin W. erhoben.

Berlin - Der Vater des kleinen Santino sah zur Angeklagten und schlug einen barschen Ton an. „Du lügst“, warf er Sabrina R. am Montag vor. Die 25-jährige Mutter, die ihren fünf Monate alten Sohn im November 2006 in Treptow tödlich misshandelt und dann unter ein parkendes Auto gelegt haben soll, hatte in der letzten Woche schwere Anschuldigungen gegen den 24-jährigen Benjamin W. erhoben. Er sei Schuld am Tod ihres Sohnes, behauptete sie. Sabrina R. belaste ihn, „weil sie mich hasst“, erklärte nun Zeuge W.

Die Richter müssen sich in dem neu aufgerollten Prozess eingehend mit der Rolle von W. befassen. So hatte es der Bundesgerichtshof (BGH) entschieden und das erste Urteil gegen die Mutter aufgehoben. Sie war 2007 als psychisch kranke Täterin in eine geschlossene Klinik eingewiesen worden. Der BGH kritisierte, dass sich dasLandgericht nicht genügend mit „zahlreichen Beweisanzeichen“ für eine Täterschaft des Vaters auseinandergesetzt hätte.

Sabrina R. hatte sich Wochen vor der Tat von Benjamin W. getrennt und war mit Santino in die Brückenstraße gezogen. Die Adresse habe er vor der Tat nicht gekannt, versicherte der Vater. Die Angeklagte hatte behauptet, W. sei an jenem Tag aufgetaucht und nach einem Streit mit dem Kind gegangen. Kurz darauf habe sie das Baby unter dem Auto liegen sehen. Der Prozess geht Mittwoch weiter. K. G.

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