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Rücksichtsloser Autofahrer: BVG-Bus geschnitten: Kinder verletzt

Es geschieht immer wieder in Berlin: Ein Autofahrer schneidet einen BVG-Bus, Vollbremsung, im Bus verletzen sich Fahrgäste. Jetzt ist es wieder passiert. Und die Verletzten sind Kinder.

Bei einer Vollbremsung eines BVG-Busses sind am Montag in Spandau acht Kinder und ein Erwachsener verletzt worden. Der vollbesetzte Bus der Linie M 49 fuhr gegen 13.45 Uhr gerade von der Bushaltestelle an der Ecke Heerstraße / Brandensteinweg los, als nach etwa 20 Metern plötzlich ein Autofahrer den Weg abschnitt. Die Busfahrerin musste eine Vollbremsung durchführen. Die Fahrgäste wurden durch den Innenraum geschleudert. Die leicht verletzten Passagiere wurden in verschiedene Krankenhäuser gebracht. Die Busfahrerin erlitt einen Schock. Der Bus kam zur Überprüfung auf den Betriebshof.

Die BVG hat seit Jahren mit dem Problem zu kämpfen, dass Autofahrer regelmäßig die Busse schneiden. „Der Bus hat Vorfahrt und man muss sie ihm gewähren“, sagt BVG-Sprecherin Petra Reetz. „Bei starkem Abbremsen entsteht ein ziemlicher Druck.“ Für die Fahrgäste könne das zu Stürzen und schweren Verletzungen führen. Das Problem sei, dass die Autofahrer nicht wüssten, dass ein Bus sich viel schwerfälliger als ein PKW bewegt. „Die versuchen dann, noch schnell vorbeizufahren, anstatt anzuhalten.“ Mindestens 200 Mal müsse jeder BVG-Busfahrer pro Tag an Haltestellen stoppen und wieder zurück in den fließenden Verkehr fahren. „Das ist Stress pur“, sagt Reetz. „Man muss die ganze Zeit auf die Fahrgäste aufpassen und kann nicht noch für die Autofahrer mitdenken.“

Erst vor vier Wochen wurde ein Säugling verletzt, als ein Auto beim Überholen einen BVG-Bus schnitt, der Fahrer scharf bremste und deshalb ein Fahrgast auf den Kinderwagen fiel. Zehn Tage später stürzte eine 92-Jährige Rentnerin in Zehlendorf, als ein Bus wegen eines vorbeifahrenden Rettungswagens abrupt stoppen musste. Und im Januar wurden in Charlottenburg fünf Fahrgäste verletzt, als ein Autofahrer beim Linksabbiegen nicht aufpasste und einen Bus rammte.

Am heutigen Dienstag beginnt vor dem Amtsgericht Tiergarten der zweite Prozesstag gegen einen 44-jährigen Busfahrer wegen fahrlässiger Tötung. Er soll im Mai 2009 so abrupt angefahren sein, dass eine 91-jährige Frau schwer stürzte. Sie starb zwei Tage später im Krankenhaus an ihren Kopfverletzungen. jra

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