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Satire-Ausstellung: Mann verklebt Türschlösser

Vor knapp einer Woche wurde die Satire-Ausstellung einer dänischen Künstlergruppe geschlossen, weil Muslime gedroht hatten, die Ausstellung mit Steinen zu bewerfen. Einen Tag nach der Wiedereröffnung der Ausstellung hat ein Mann die Türschlösser verklebt.

Einen Tag nach der Wiedereröffnung der nach Drohungen von Muslimen zeitweise geschlossenen Satire-Ausstellung "ZOG" sind am Mittwochmorgen die Türschlösser der Galerie verklebt worden. Zivilbeamte beobachteten einen 28-Jährigen dabei, wie er sich an den Schlössern des Gebäudes in der Moabiter Turmstraße zu schaffen machte, wie eine Polizeisprecherin sagte. Dabei hätten sie festgestellt, dass er Klebstoff aufgebracht hatte. Gegen den Mann wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden. Der polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt (LKA) habe die Bearbeitung übernommen.

Die Satire-Ausstellung der dänischen Künstlergruppe Surrend war am Dienstag nach knapp einer Woche wieder geöffnet worden. Ein privater Sicherheitsdienst ist während der Öffnungszeiten mit zwei Wachmännern im Einsatz.

Kaaba als "Dummer Stein" dargestellt

Der Kunstverein Tiergarten hatte in der vergangenen Woche aus Sicherheitsgründen die Ausstellung vorübergehend geschlossen. Anlass waren Proteste von Muslimen gegen eines der 22 ausgestellten Plakate, auf dem die würfelförmige Kaaba in Mekka, das zentrale Heiligtum des Islam, zu sehen ist. Darüber steht "Dummer Stein" geschrieben.

Die Künstlergruppe Surrend ist für ihre satirisch-politischen Karikaturen und Plakate bekannt. Die Abkürzung ZOG steht für Zionist Occupied Government (deutsch: zionistisch besetzte Regierung) und versteht sich als Persiflage auf Verschwörungstheorien. (tbe/ddp)

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