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Update

Schwerer Unfall in Berlin-Lichtenberg: Straßenbahn springt nach Kollision aus dem Gleis

Am frühen Mittwochmorgen hat ein Lieferwagen in Lichtenberg eine Straßenbahn gerammt. Die Wucht des Aufpralls war so groß, dass die Tram aus dem Gleis sprang und das Fahrzeug meterweit über den Gehweg schob. Der Fahrer des Unfallwagens wurde schwer verletzt. Die Feuerwehr war stundenlang beschäftigt.

Von Fatina Keilani

Es war 3.20 Uhr und damit tiefste Nacht, als der 53-jährige Fahrer eines Lieferwagens auf der Vulkanstraße in Lichtenberg Richtung Landsberger Allee raste – und vermutlich bei Rot die Herzbergstraße überquerte. In diesem Moment kam von rechts die Straßenbahn der Linie M 8 angefahren und krachte dem weißen Citroen in die Beifahrerseite. Das Auto wurde noch ein Stück mitgeschleift, die Tram entgleiste nach rechts und kam in einem Grünstreifen zum Stehen. Der Tramfahrer wurde leicht verletzt, der Fahrer des Lieferwagens schwer. Die Feuerwehr musste ihn aus dem Wagen schneiden; er liegt im Krankenhaus.

Nach Versorgung der Verletzten rückte die Feuerwehr erstmal ab; gegen 7.30 Uhr kam sie erneut, diesmal im Wege der Amtshilfe, also um BVG und Polizei zu unterstützen. „Normalerweise schafft die BVG das alleine, aber hier war die technische Lage etwas komplizierter“, hieß es dazu vom Lagedienst.

Feuerwehr muss Lieferwagen-Fahrer freischneiden

Die Feuerwehr kam mit einem Kran, der 30 Tonnen heben kann, und einem Rüstwagen. Dieser enthält unter anderem das Gerät, das nötig war, um den Fahrer des Lieferwagens aus dem Auto herauszuschneiden.

Die Straßenbahn wurde extrem langsam und unter Beachtung der Gewichtsverteilung bewegt, weil unter dem Bordstein Versorgungsleitungen für Strom, Wasser, Gas und Telekommunikation liegen.

Kurz nach 14.30 Uhr übergab die Feuerwehr die Sache an die BVG. Laut BVG wurde die Straßenbahn dann abgeschleppt, ab 15.30 Uhr floss der Tramverkehr wieder. Bis dahin war die Herzbergstraße zwischen Vulkanstraße und Möllendorffstraße gesperrt.

Unfallverursacher muss sich auf dicke Rechnung gefasst machen

Der Unfallverursacher muss sich auf eine dicke Rechnung gefasst machen: „Die Scheibe der Tram kostet ein paar tausend Euro, das ist ein spezielles Glas“, sagt dazu BVG-Sprecherin Petra Reetz. Hinzu komme, dass die Tram vorerst nicht mehr eingesetzt werden kann: „Alle Drehgestelle werden untersucht, das Fahrzeug muss neu vom TÜV abgenommen werden, bevor es wieder fahren darf.“ Und der eingerichtete Ersatzverkehr – in der Nacht wurden dafür Taxis eingesetzt – hat schließlich auch Geld gekostet. Hinzu kommt der Feuerwehreinsatz. Allein der Kran kostet laut Feuerwehr-Gebührenordnung 11,60 Euro pro angefangene Minute – das sind 3480 Euro für fünf Stunden, plus Rüstwagen und Feuerwehrmänner.

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