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Bei einem Einsatz am Heinrich-Heine-Platz in Berlin-Mitte wurden zwei Einsatzkräfte der Polizei schwer verletzt.

© dpa

Update

Sohn attackiert Mutter in Berlin-Mitte: Täter sticht mit Schere auf Polizisten ein

Nach der Attacke mit einer Schere auf zwei Polizisten, ermittelt die Mordkommission. Ein Oberkommissar erlitt einen Lungenstich, der andere wurde am Oberarm getroffen. Der Tatverdächtige hatte zuvor seine Mutter verprügelt. Sie liegt mit einem Kieferbruch in der Klinik.

Die Polizeibeamten waren gegen 16 Uhr mit dem Stichwort "Häusliche Gewalt" zu einem Mehrfamilienhaus am Heinrich-Heine-Platz in Berlin-Mitte, an der Grenze zu Kreuzberg gerufen worden. Diese Einsätze gehören für die Polizisten zwar zur fast alltäglichen Routine, bergen aber erfahrungsgemäß immer eine gewisse Gefahr, weil man nie wisse, wie die Lage sich entwickelt, erklärte ein Polizeisprecher.

Weil es bei solchen Einsätzen öfter zu Gewalttätigkeiten komme, habe man schon vorsorglich zwei Streifenwagen losgeschickt. Auch trugen die Beamten, wie meist auf Funkstreife, Schutzwesten. Mit einer solchen Brutalität hatten sie aber nicht gerechnet: Denn als die vier Beamten vor der Wohnung im sechsten Stock standen, stürmte sofort der 21 Jahre alte aus Vietnam stammende Tatverdächtige mit einer Schere auf sie zu. Ein Polizist wurde von ihm sogar in die Wohnung gezerrt. Zwei der vier Beamten wurden trotz der Schutzwesten, die nur den Oberkörper abdecken, durch Stiche verletzt. Einer der beiden Oberkommissare erlitt einen Lungenstich, weil der Angreifer offenbar von oben an der Schutzweste vorbei in den Oberkörper gestochen hatte. Er liegt auf der Intensivstation. Der andere wurde durch die Schere am Oberarm und an der Seite verletzt. Er konnte das Krankenhaus wieder verlassen.

Polizei gelang es schnell, dem 21-Jährigen festzunehmen

Da die anderen zwei Kollegen Verstärkung alarmieren konnten, gelang es der Polizei schnell, den 21-Jährigen festzunehmen. Er ist bei der Polizei bereits als Intensivtäter bekannt. Zuvor hatte er seine Mutter angegriffen - allerdings nicht mit der Schere. Er soll sie so schwer zugerichtet haben, dass sie mit einem Kieferbruch ins Krankenhaus gebracht werden musste. Lebensgefahr bestand weder für sie noch für die beiden Polizisten. Außerdem soll sich noch mindestens eine weitere Person in der Wohnung aufgehalten haben, die möglicherweise die Polizei gerufen hatte.

Die Mordkommission hat die Ermittlungen übernommen.

Innensenator Frank Henkel (CDU) sagte nach dem Vorfall: "Es ist eine schlimme Nachricht, dass hier auf zwei Beamte eingestochen wurde, die nur ihren Job gemacht haben und helfen wollten. Ich wünsche beiden Verletzten schnelle und vollständige Genesung. Ich habe den Polizeipräsidenten gebeten, mich persönlich über den Gesundheitszustand auf dem Laufenden zu halten. Die Polizei wird von außen immer wieder allzu opportun für ihr Einsatzverhalten kritisiert. Vorfälle wie diese zeigen aber, wie viel unsere Beamtinnen und Beamten jeden Tag riskieren und wie gefährlich dieser Job ist."

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