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Sportler-Randale: Verhaftete Leichtathleten: Polizei ermittelt weiter

Sechs WM-Teilnehmer hatten vor der Disko "Havanna" in Schöneberg randaliert und drei Personen leicht verletzt. Die Polizei befragt nun weitere Zeugen. Möglicherweise kommen die Sportler aber glimpflich davon.

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Die Berliner Polizei ermittelt weiter gegen die sechs WM-Athleten, die Sonntagnacht vorübergehend festgenommen worden waren. Zurzeit würden weitere Zeugen befragt, sagte eine Polizeisprecherin. Die Leichtathleten, unter ihnen die Bronzemedaillengewinner Bershawn Jackson aus den USA und Alexis Copello aus Kuba, hatten vor der Diskothek „Havanna“ in Schöneberg randaliert. Grund dafür war offenbar, dass der Türsteher sie nicht sofort einlassen wollte. Bei dem Vorfall flogen Flaschen, drei Personen wurden leicht verletzt. Ein Türsteher erlitt Schnittwunden im Gesicht.

Trotz der Ermittlungen werden die sechs Sportler aus Kuba, den USA und den Bahamas aber möglicherweise glimpflich davon kommen. Die Berliner Polizei wird demnächst einen Abschlussbericht an die Staatsanwaltschaft übermitteln, die dann entscheidet, wie weiter verfahren wird. Da die internationale Verfolgung von Straftätern außerhalb der EU aber sehr schwierig und der Tatbestand vergleichsweise gering sei, würden derartige Fälle häufig nicht weiter verfolgt, sagte ein Ermittler Tagesspiegel.de. Die Sicherheitsleistung, die die Athleten hinterlegt haben um wieder auf freien Fuß gesetzt zu werden, würde in diesem Fall einbehalten. Über die Höhe der Leistung machte die Polizei keine Angaben.

Auch die Medienresonanz in den Heimatländern der Athleten blieb mäßig. In den USA nahm die Presse den Vorfall kaum wahr. Die New York Times und der Boston Herald berichteten online in kurzen Meldungen über die Verhaftung der sechs Athleten, nannten aber Jacksons Namen nicht. Auf den Bahamas machte die Hauptstadtzeitung „The Nassau Guardian“ die Festnahme bekannt. Drei der Athleten stammen aus dem karibischen Inselstaat. Gegenüber dem Nassau Guardian kündigte der Leichtathletikverband der Bahamas eine Untersuchung an, äußerte sich aber sonst nicht weiter zu dem Vorfall. Der amerikanische Leichtathletikverband USATF erklärte  auf Nachfrage von Tagesspiegel.de, disziplinarische Maßnahmen werde man mit dem Athleten besprechen – unter vier Augen.

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