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Nach der Kollision war der Zug zu stark beschädigt, dass er nicht mehr weiterfahren konnte.

© dpa

Täter von Fahrgästen überwältigt: Schüsse im ICE nach Hamburg

Ein junger Mann hat in einem ICE nach Hamburg kurz hinter Spandau den Schaffner mit einer Schreckschusswaffe bedroht und mehrfach gefeuert. Fahrgäste überwältigten den Mann. Er hatte einen Brief mit politischen Forderungen bei sich.

Die Situation im Zug eskalierte kurz hinter der Berliner Stadtgrenze. Der ICE 1618 war um 4.54 Uhr in Berlin Südkreuz gestartet. Dieser erste Zug nach Hamburg-Altona war nur sehr schwach besetzt, lediglich 25 Fahrgäste waren an Bord. Bei der Kontrolle des Fahrscheins zog der Mann eine Waffe und bedrohte den Schaffner. Dann feuerte der Mann mehrfach, verletzt wurde niemand. Andere Fahrgäste überwältigten den Schützen. Der Zugbegleiter informierte den Lokführer, dieser rief die Polizei. Der Lokführer stoppte den Zug in Nauen, die Fahrgäste mussten in den nachfolgenden Zug nach Hamburg umsteigen.

Die Bundespolizei informierte am Freitagmorgen um 5.24 Uhr die Landespolizei darüber, dass es in dem ICE von Berlin nach Hamburg zu einer "Bedrohungslage" gekommen sei. Die Beamten nahmen den Mann fest. Er soll nach ersten Angaben der Polizei 23 Jahre alt sein. Erst später stellte sich heraus, dass es eine Schreckschusswaffe war. Zum Motiv der Bedrohung ermittelt derzeit die Kriminalpolizei der Polizeidirektion West. Bei dem Täter wurde ein Brief mit Forderungen zur Abgabe von politischen Erklärungen sowie nach Bargeldforderungen gefunden. Diese Forderungen stellte er auch im Zug gegenüber dem Zugbegleiter. Derzeit findet eine Spurensicherung an dem im Bahnhof stehenden Zug statt. Mehr Details will die Polizei im Laufe des Tages bekanntgeben.

Nach Angaben der Bahn war die Strecke nach Hamburg von 5.45 bis 6 Uhr gesperrt, mehrere Züge hatten dadurch Verspätungen. Zwei Nahverkehrszüge fielen ganz aus. Der Zugbegleiter wurde psychologisch betreut.

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