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Unglück: Rudow: Kind überlebt Sturz aus achtem Stock

Glück im Unglück hatte ein Dreijähriger am Samstag, als er aus dem Fenster im achten Obergeschoss eines Mehrfamilienhauses in Rudow fiel. Er zog sich "lediglich" einen Beinbruch und ein paar Prellungen zu. Die Mutter beteuert, ihn nur kurz allein gelassen zu haben.

Aus knapp 30 Meter Höhe stürzte ein Kleinkind am Samstagabend aus einem Hochhaus - und brach sich nur ein Bein. Der kleine Oguzhan hatte allein im Kinderzimmer gespielt, die Mutter bereitete das Abendessen vor. Vor dem offenen Fenster stand das Bett, dann musste er nur noch über die Heizung klettern, so beschreibt es die ältere Schwester Lisa. Nur ein kleiner abgebrochener Ast am Boden zeigte gestern noch an, dass die Krone des etwa acht Meter hohen Baumes den Sturz abfederte; schließlich stürzte der Junge in ein Gebüsch. Unten rief der Kleine dann laut immer wieder „Mama“, so beschreiben es Zeugen - in 30 Meter Höhe kam die Stimme offensichtlich nicht mehr an. Ein Passant holte schließlich die Feuerwehr.

Die zehnjährige Lisa war zum Zeitpunkt des Unglücks um 20.15 Uhr auf dem Spielplatz vor dem Haus am Löwensteinring. „Ich durfte noch eine halbe Stunde raus zum Spielen“, berichtete die Kleine später. Und vermutlich sei der Dreijährige neidisch gewesen und habe aus dem Fenster nach seiner Schwester sehen wollen – so glaubt die Mutter. Die ganze Nacht und den Sonntag wachte sie im Krankenhaus Neukölln am Krankenbett. Doch die Ärzte diagnostizierten „nur“ eine Fraktur des Oberschenkels „und ein paar Prellungen“, wie die Polizei mitteilte. Gegen die 31 Jahre alte Mutter wurde ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Verletzung der Aufsichtspflicht eingeleitet – das ist üblich in solchen Fällen. Polizisten sagte sie, dass sie nur kurz das Kinderzimmer verlassen habe.

Eine Freundin der Mutter berichtete, dass diese ihren Jungen zunächst in der Wohnung gesucht habe – weil sie ihn beim Blick aus dem Fenster des Kinderzimmer nicht am Boden sah, sei sie beruhigt gewesen und habe noch einmal die Wohnung abgesucht. Denn die Baumkrone hatte den Blick auf den Boden verdeckt. „Oguzhan versteckt sich gerne“, sagte die ältere Schwester. (ddp/clp/uge)

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