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Urteil: Aldi-Erpresser erhält Bewährung

250.000 Euro erpresste der Berliner im letzten Jahr von Aldi, indem er vorgab, Waren mit Rattengift versehen zu haben. Als Aldi wirklich zahlte, bekam er allerdings kalte Füße und gab das Geld bei der Polizei ab. Am Mittwoch wurde er zu einer Bewährungsstrafe verurteilt.

Wegen versuchter räuberischer Erpressung der Supermarktkette Aldi hat das Amtsgericht Tiergarten am Mittwoch einen 55-jährigen Berliner zu einem Jahr und acht Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Der Fahrlehrer hatte gestanden, im November vorigen Jahres versucht zu haben, das Unternehmen um 250.000 Euro zu erpressen, indem er vorgab, in zwei Filialen Waren mit Rattengift versehen zu haben.

Das Gericht glaubte dem Angeklagten, dass die Drohung nicht ernst gemeint und die Idee zur Erpressung "spontan" gewesen sei. Außerdem sei dem Unternehmen kein Schaden entstanden, hieß es. Zögerlich gab der Angeklagte im Prozess zu, finanzielle Gründe dafür gehabt zu haben. Bei der polizeilichen Vernehmung hatte der Fahrlehrer dagegen als Motiv geäußert, er habe Aldi nur ärgern wollen.

Nach einem Anruf am 8. November 2007 bei der Verwaltungsleiterin der Bezirkszentrale in Großbeeren war das Geld in einer Tüte in der Nähe der Wohnung des Angeklagten in Tempelhof abgelegt worden. Als der 55-Jährige die Observierung bemerkte, habe er "kalte Füße" bekommen und den "Fund" bei der Polizei gemeldet, hieß es. Das Gericht hielt dem Mann zugute, dass er selbst dafür gesorgt hatte, dass das "Geld in die richtigen Hände kommt". Vier Tage später versuchte er es erneut. Doch auch dieses Mal ließ er das Geld zurück. Er war gar nicht erst am Ort, wo das Geld hinterlegt worden war, erschienen und damit dem Gericht zufolge "strafbefreiend" vom Erpressungsversuch zurückgetreten. (mga/ddp)

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