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Urteil: Haftstrafen für Mordversuch an 18-Jährigem

Wegen versuchten Mordes hat das Berliner Landgericht zwei junge Männer zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Sie wollten ihr Opfer um Geld erleichtern und misshandelten ihn, als sie nichts erbeuten konnten. Anschließend wollten sie ihre Tat vertuschen.

Die beiden Angeklagten im Alter von 18 und 22 Jahren wurden zu fünfeinhalb Jugendhaft sowie sieben Jahren und vier Monaten Gefängnis verurteilt. Die Richter befanden sie für schuldig, im Dezember 2007 einen damals 18-Jährigen nach einer versuchten Raubtat zunächst schwer misshandelt zu haben. Aus Angst vor einer Anzeige versuchten sie später, ihr Opfer zu erwürgen und stachen ihm mit einem Messer in den Hals.

Gegen zwei 19- und 20-jährige Mitangeklagte wurden wegen Beteiligung an den Misshandlungen jeweils Jugendstrafen von zwei Jahren und vier Monaten verhängt. Ihnen wurde gemeinschaftliche Körperverletzung zur Last gelegt. Den beiden Mitangeklagten sei ein Tötungsvorsatz nicht nachzuweisen gewesen, hieß es im Urteil.

Das Gericht ging von der verminderten Schuldfähigkeit aller Angeklagten aus, weil sie zur Tatzeit stark betrunken waren. Gegen den 22-jährigen alkoholabhängigen Angeklagten wurde die Unterbringung in einer Entziehungsanstalt angeordnet.

Opfer kann sich an nichts erinnern

Die vier Angeklagten hatten vergeblich versucht, ihrem damaligen Kumpel Geld "abzuziehen". Aus Enttäuschung darüber, dass er keines bei sich hatte, wurde der 18-Jährige auf eine abgelegene Skaterbahn in Lichtenberg gezerrt und dort geschlagen und getreten. Danach brachten sie den Verletzten in dessen Marzahner Wohnung, wo er mit Ledergürtel und Schal stranguliert wurde. Schließlich trat der 18-Jährige dem Opfer mit voller Wucht gegen den Kehlkopf, und der 22-Jährige stach ihm in den Hals.

Nachbarn fanden das Opfer am nächsten Morgen und alarmierten den Notarzt. Der heute 19-Jährige hat keine Erinnerung an die Tat, weil auch er betrunken war. (imo/ddp)

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